Gelingt Enochs die Jahn-Rettung? "Glauben fest an unsere Chance"

Im Saisonfinale hat der SSV Jahn Regensburg doch noch die Reißleine gezogen, um mit Joe Enochs einen neuen Cheftrainer für die letzten drei Spiele zu präsentieren. Der US-Amerikaner gilt als kontinuierlicher Arbeiter, aber auch als Optimist und Fürsprecher für seine Mannschaft. Die kleine Chance, die sich der Jahnelf im Heimspiel gegen den Hamburger SV bietet, wollen alle nutzen.

Drittes Spiel als Zweitliga-Trainer

Lange hielt der Klub an Mersad Selimbegovic fest, doch am Ende waren die Tage des Bosniers in Regensburg gezählt. In den letzten drei Spielen übernimmt Joe Enochs das Ruder, um die Jahnelf zu retten. "Es ist unsere Verantwortung, alles uns Mögliche zu tun, um die Chancen auf den Verbleib in der 2. Bundesliga zu erhöhen", erklärte Vorstandsvorsitzender Hans Rothammer vorab auf der Spieltags-Pressekonferenz. Die Entscheidung gegen Selimbegovic sei ihm nicht leicht gefallen. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Mannschaft nicht wollte, sondern eher, dass sie mental blockiert waren. Deswegen hatten wir diese schmerzliche Entscheidung."

Enochs soll die Köpfer der Spieler nun freimachen. Wie schwierig das wird, stellte der US-Amerikaner nach den ersten Eindrücken heraus. "Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, die intakt ist und sich viele Gedanken macht. Ihnen gehen die Geschehnisse aus den vergangenen Tagen nahe", erklärte Enochs, der vor seinem dritten Spiel als Cheftrainer in der 2. Bundesliga steht. "Dennoch sind alle sehr klar und professionell im Umgang mit der Situation. Auch das Trainerteam ist absolut intakt. Das sind alles gute Voraussetzungen, um diese kleine Chance, die wir haben, wahrzunehmen."

"Habe schon so vieles im Fußball erlebt"

Doch reichen optimistische Worte aus, um den Rückstand von zwei Zählern zum Abstiegs-Relegationsplatz und sechs Punkte auf das rettende Ufer aufzuholen? Enochs muss dafür in jedem Fall die Blockaden beim SSV Jahn lösen. "Es ist schwer zu messen, wie es den Profis mental geht. Letztendlich ist es ein Spagat zwischen einer gewissen Lockerheit und der nötigen Ernsthaftigkeit", befürwortete der US-Amerikaner, dass der Spaß am Fußball nach Regensburg zurückkehren muss. "Wir wollen das Ziel Klassenerhalt schaffen. Wir glauben fest an unsere Chance, die wir noch haben. Die Mannschaft ist auch überzeugt davon. Das ist das Wichtigste."

In der ersten Partie an der Seitenlinie der Regensburger muss Enochs auf Leon Guwara (Rotsperre), Oscar Schönfelder (Aufbautraining) und Minos Gouras (Sprunggelenksverletzung) verzichten. Fragezeichen stehen hinter Blendi Idrizi und Sebastian Nachreiner, während Aygün Yildirim wieder vollumfänglich mittrainieren konnte. Nun geht es gegen den Hamburger SV, der als Favorit ins Jahnstadion kommen wird. "Ich bin ein optimistischer Mensch und habe schon so vieles im Fußball erlebt, dass ich fest daran glaube. Das alleine ist natürlich keine Garantie, aber wir werden alles daran setzen und alles hinten anstellen, um diese kleine Chance zu nutzen", betonte Enochs noch einmal. Wie sehr sich diese Optimismus auf seine Spieler übertragen wird, wird sich zeigen.

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