Glöckner will "DNA aufbauen" - Aus von Härtel war "ein Prozess"

Nur wenige Stunden nach der Entlassung von Jens Härtel hatte der F.C. Hansa Rostock am Montag mit Patrick Glöckner seinen neuen Trainer vorgestellt. Nach einem ersten Beschnuppern mit der Mannschaft und einer Trainingseinheit fand am späten Nachmittag auch schon die Vorstellung des 45-Jährigen als Kogge-Coach statt. Dabei schilderte Martin Pieckenhagen, Vorstand Sport, auch die jüngsten, turbulenten Tage.

Glöckner kennt Team "in- und auswendig"

Mit acht Minuten Verzögerung durfte Patrick Glöckner am Montagnachmittag auf dem Podium Platz nehmen, trat erstmals in aller Öffentlichkeit als neuer Hansa-Trainer auf. Zuvor hatte der Härtel-Nachfolger schon ein erstes Training mit der Mannschaft absolviert und sich vorgestellt. Zeit bleibt dem gebürtigen Bonner, der zuvor bis Sommer 2022 zwei Jahre den Drittligisten SV Waldhof Mannheim trainiert hatte, nicht. Schon am Mittwoch (18.30 Uhr) steht das eminent wichtige Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg an.

Durch Spiele, der er live im Stadion und im TV verfolgt hatte, kenne er seine neue Mannschaft "in- und auswendig. Ich habe eine gewisse Qualität gesehen, die ich fördern möchte", so Glöckner. "Es geht darum, Fußball zu spielen, mit dem wir uns wohlfühlen. Kurzfristige möchte ich eine DNA aufbauen, jeder muss zu jedem Zeitpunkt wissen, was er tun muss. Kurzfristig wird das Kleinigkeiten betreffen", erklärte der neue Trainer, wie er den Erfolg zurückbringen will.

Viele Faktoren bei Entlassung entscheidend

Der Fußball, den sich Glöckner wünscht, "soll offensiver und frischer werden. Die Idee kann aber immer nach links und rechts ausscheren. Man muss schauen, welcher Fußball zur Mannschaft passt". Doch der Auftakt ist denkbar unglücklich, da nicht nur die Partie gegen den FCN am Mittwoch, sondern auch das Duell zum Jahresabschluss am Sonntag bei Eintracht Braunschweig ansteht. Zeit, große inhaltliche Schwerpunkte zu setzen, gibt es nicht.

Doch bei der Pressekonferenz war natürlich auch Hansa-Manager Martin Pieckenhagen im Fokus. Die Frage lag auf der Zunge: Wieso trennten sich der Klub am Sonntag - für viele sehr überraschend - vom Aufstiegstrainer Jens Härtel? Das Thema habe in den vergangenen zwei Tagen "relativ viel Tempo aufgenommen", erklärte der 50-Jährige. Die Freistellung am Sonntag sei "ein Prozess gewesen aus etlichen Gesprächen, die ich mit Jens geführt habe. Letztendlich ist nicht immer ausschließlich der Tabellenstand entscheidend oder sportliche Station, sondern viele Faktoren, die bei der Entscheidung mit reinspielen. So war es auch in diesem Fall", stellte der Kaderplaner klar.

Wintertransfers möglich

Dass Glöckner nur eine Woche vor der Spielpause gekommen ist, hatte den Grund, dass die Klub-Bosse dem neuen Coach noch die Möglichkeit geben wollen, die Mannschaft bei Spielen und im Training zu erleben. "Für uns ist es wichtig, dass er die Eindrücke noch in die Planung mitnehmen kann." Auch in die Planung eventueller Winter-Transfers. Nach dem zwei letzten Spielen setze man sich "bezüglich des Kaders zusammen. Wenn wir Änderungen vornehmen möchten, können wir das".

Am Samstagabend gab es den ersten konkreten Kontakt zwischen Pieckenhagen und Glöckner. Kurz darauf war die Sache fix."Das ist nur möglich mit einem Trainer, der sehr engagiert und überzeugt von der Aufgabe ist. Er muss den Verein cool und geil finden - das ist es, was wir brauchen." Der gebürtige Berliner habe Glöckner seit 2019, als dieser noch bei Viktoria Köln war, auf dem Schirm gehabt. Danach wurde der Weg weiter verfolgt. Nun gibt es die Zusammenarbeit.

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