"Habe klare Idee vom Fußball": Gelingt Backhaus die Trendwende?

Schafft Eintracht Braunschweig die Trendwende in Düsseldorf? Am Freitagabend (18:30 Uhr) ist Heiner Backhaus mit seiner Mannschaft bei einem Verein gefordert, der gerade erst den Trainer gewechselt hat. In Bezug auf die eigene Spielidee bat der BTSV-Coach deswegen um Geduld.
"Man muss Geduld walten lassen"
Die Eintracht ist wieder im Tabellenkeller angekommen. Fünf Niederlagen aus den letzten sechs Spielen haben dazu geführt, dass der BTSV einmal mehr unter Druck steht. Denn den Fans fehlt die Entwicklung, nachdem die Braunschweiger Jahr um Jahr das gleiche Tabellenbild sehen. Cheftrainer Heiner Backhaus steht in der Kritik. "Ich denke, ich habe den Job hier bekommen, weil ich eine klare Idee von Fußball habe, die zu einem Standort wie Braunschweig auch passen muss", holte der 43-Jährige in der Medienrunde vor dem nächsten Auftritt seiner Mannschaft aus. Und blickte auf Düsseldorf: "Wir reden für Freitag faktisch über eine Mannschaft mit rund 20 Millionen Transferwerte gegen ein Team mit rund 33 Millionen. Wo soll die Chancengleichheit herkommen, wenn nicht über Dinge wie Intensität, Organisation und Pressing?"
Für seine rustikale Spielweise ist Backhaus inzwischen bekannt. Aber kann der BTSV auch den nächsten Schritt machen? "So ein Prozess braucht Zeit und der wurde am Anfang durch die Ergebnisse hochgejubelt. Das haben wir bei uns nie gemacht. Genauso haben wir uns auch nach Niederlagen nie niederschlagen lassen. Es geht darum, dass wir das Spiel verbessern. Deswegen war die spielfreie Zeit jetzt wichtig, damit wir uns um unser Spiel kümmern konnten", so Backhaus. Im Vergleich zum Saisonstart habe sich der BTSV bereits in seiner Art und Weise verbessert: "Leider Gottes haben wir das in den vergangenen Wochen nicht in die Spiele gebracht. Man muss Geduld walten lassen. Dazu braucht es Kontinuität und Stabilität und das geht nur, wenn du spielerisch immer bei dir bleibst."
"Sind wir als Kollektiv ein Stück weiter"
Geduld, die andere Vereine nicht mehr hatten. Fortuna Düsseldorf trennte sich zur Länderspielpause von Daniel Thioune und stellte mit Markus Anfang einen neuen Coach ein. "Man bereitet sich auf die Spieler im Kader und die Spielidee des neuen Coaches vor. Wir haben Düsseldorf in Bochum live gesehen, haben uns auch Spiele von Markus Anfang aus seiner vorherigen Station angeschaut. Damit haben wir auch Erfahrungswerte", bereitete sich Backhaus auf die veränderten Umstände vor. Und warf ein: "Ich weiß nicht, ob die am Freitag direkt die neue Spielidee verstehen. Es kann auch da niemand erwarten, das plötzlich jeder Ball ankommt."
So erwartet den BTSV womöglich ein echtes Krisenduell im Rheinland. Eines, in dem die Fortuna schon eine Patrone verschossen hat. "Gerade bei einem Team, dass so viel individuelle Qualität hat, glaube ich, dass die Jungs gerade jetzt noch ein Stück höherspringen. Da müssen wir dagegenhalten. Jetzt sind wir als Kollektiv ein Stück weiter als in den vorherigen Begegnungen", versicherte Backhaus, dass die Eintracht bestehen kann. Ein 6:0-Sieg im Testspiel gegen Magdeburg sei schließlich auch nicht verkehrt für das Selbstvertrauen gewesen. "Die Partie gegen den FCM hat uns dabei nach innen sehr gut getan. Nach außen gibt ein Testspiel nicht viel her, aber trotzdem war es sehr wichtig, nach der inhaltlichen Trainingswoche so eine Leistung abrufen zu können. Für uns sind es aber die Dinge, an die wir glauben können", erklärte der 43-Jährige. So, wie auch an die Spielidee des Cheftrainers.