Hamburger Derby: Zwischen Sicherheits-Gipfel und Vorfreude

Am Montagabend steht im Millerntor-Stadion das nächste Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV an. Im Vordergrund wird erneut die Sicherheit stehen, dazu wird es am Mittwoch eine Lagebesprechung mit der Polizei geben. FCSP-Abwehrspieler Daniel Buballa glaubt nicht, dass durch all die Vorkehrungen die sportliche Brisanz verloren gehen wird.

Stadionüberwachung erhöht

Fünf Spielunterbrechungen, beinahe der Komplett-Abbruch: Das ist die Bilanz des letzten Derbys zwischen dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli, das im März diesen Jahres stieg. 250.000 Euro mussten die Klubs gemeinsam zahlen - in dem Preis inklusive waren unter anderem Pyro-Technik, Eier- und Bierflaschenwürfe. Um derartige Ausschreitungen zu verhindern, findet am Mittwoch ein Sicherheitsgipfel zwischen den Sicherheitsbeauftragten der Vereine und der Hamburger Polizei statt. "Die Anzahl der Kameras im Stadion wurde erhöht und die Überwachung damit verbessert", erklärt FCSP-Sicherheitsfachmann Sven Brux bereits gegenüber der "Bild"-Zeitung und kündigte an: "Ab sofort haben wir eine Tag- und Nacht-Bewachung des Millerntors."

Dadurch soll Stadionverschmutzungen, Rasenbeschädigungen und vorheriges Einschmuggeln von Pyro-Technik verhindert werden. Auch illegales Eindringen von Personen ohne Zutrittsticket soll verhindert werden: "Wir schließen das Schlupfloch durch ein neues Einlass-Tor." Dass das Spiel dann ausgerechnet am Montagabend unter Flutlicht angesetzt wurde, spielt für Brux keine Rolle. "Für uns im Stadion ist das egal. Es betrifft eher die Polizei draußen", weiß der Sicherheits-Chef der Kiezkicker, der sich deshalb am Mittwoch zusammensetzen wird.

"Noch ein bisschen Albträume"

Sportlich gesehen werden die Sicherheitsmaßnahmen wohl kaum Einfluss auf das Aufeinandertreffen haben, so FCSP-Abwehrspieler Daniel Buballa gegenüber der "Bild": "Ich glaube nicht, dass das Derby an Brisanz verliert. Die Vorfreude ist in der Stadt und im Umfeld generell riesig." Doch der Fußball-Profi betont auch, dass es nicht so laufen darf, wie im März: "Nach dem letzten Spiel haben aber einige noch bisschen Albträume. Es ist nicht schön, wenn sowohl auf als auch neben dem Platz negative Schlagzeilen geschrieben werden."

Sind mit der Aussage also auch die Profis vom FC St. Pauli gemeint? Die verloren das letzte Derby immerhin mit einer deftigen 0:4-Klatsche. Dieses Mal soll es anders werden. "In der 2. Liga kann jeder jeden schlagen. Deswegen nehmen wir die Außenseiterrolle an und versuchen zu gewinnen", zeigt sich Buballa kämpferisch, doch eine Bitte an die Fans hat der Abwehrspieler trotz aller Rivalität: "Stimmung gehört dazu. Wenn vorm Spiel auch mal die ein oder andere Fackel brennt, kann ich noch damit leben. Aber während des Spiels und in dem Ausmaß, wie es letztes Derby war, ist es nicht schön."

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