Hannover 96: Kocak zählt Soto an

Bei Hannover 96 wird der Ton gut zwei Wochen vor dem Wiederbeginn der Saison rauer. Nach den zwei ersten Testspielen übte Trainer Kenan Kocak an den hochgezogenen Talenten aus dem Nachwuchsleistungszentrum und besonders Sebastian Soto harte Kritik.

"So hat Soto keine Chance“

Aus seiner Unzufriedenheit mit Sotos machte Kecak kein Hehl. "Wenn Soto so spielt“, sagte der Coach beim Onlineportal sportbuzzer zu den Auftritten des 19-Jährigen in den Begegnungen mit den Bundesligisten SC Paderborn (0:1) und Werder Bremen (1:3), "dann hat er keine Chance. Das ist gegen den Ball wenig Aggressivität, wenig Mentalität. Mit Ball auch keine gute Balance zwischen Entgegenkommen und tiefen Läufen. Soto hat Qualität, aber er muss sie auch auf den Platz bringen.“

Soto hat bei den Niedersachsen trotz seiner guten Veranlagung seit Monaten einen schweren Stand. Nachdem sich im vergangenen Sommer ein angestrebter Wechsel ins Ausland trotz "fortgeschrittener Gespräche“ mit Interessenten wieder zerschlagen hatte, ist der Teenager nicht mehr in Tritt gekommen. In der bisherigen Saison kam Soto lediglich am zweiten Spieltag gegen Jahn Regensburg, das auch am 28. Januar (Dienstag) erster Gegner von 96 im neuen Jahr ist, für wenige Minuten zum Einsatz. Ansonsten fristete der US-Amerikaner mit chilenischen Wurzeln ein tristes Reservistendasein.

Nachwuchshoffnungen noch keine Alternativen

Allerdings enttäuschte Soto bislang nicht als einziges Talent aus Hannovers Nachwuchsschmiede Kecaks Hoffnungen auf frische Impulse für den Bundesliga-Absteiger im Kampf um den Klassenerhalt. Der Coach fällt jedenfalls fällte ein geradezu vernichtendes Urteil auch über Spieler wie Mick Gudra, Tim Walbrecht und Justin Neiß: Alle seien "bei Weitem nicht so weit, dass sie sich annähernd Hoffnungen machen können Richtung 2. Liga. Das muss man knallhart sagen".

Kecak hatte die Talente als zusätzliche Alternativen für den zweiten Saisonabschnitt in Erwägung gezogen. Ob der 39-Jährige den Nachwuchshoffnungen jedoch angesichts von nur zwei Punkten Vorsprung seines Teams auf die Abstiegszone und der bisher wenige überzeugenden Auftritte in der Vorbereitung Vertrauen schenken wird, muss inzwischen bezweifelt werden.