Bei Geisterspielen: Hansa droht Verlust in siebenstelliger Höhe

Zum Jahresauftakt drohen den Fußball-Klubs wieder Geisterspiele, was erneut zu großen Einnahmeverlusten führen wird. Ein finaler Beschluss von Bund und Ländern steht noch nicht fest. Dennoch arbeitet Hansa-Vorstandschef Robert Marien bereits an Worst-Case-Szenarien.

Attraktive Heimspiele ausstehend

Die Beratungen von Bund und Ländern laufen, doch schon jetzt zeichnet sich eine Rückkehr zu den Geisterspielen im Profi-Fußball an. Damit soll dem Infektionsgeschehen vorgebeugt werden. Für die Klubs heißt das aber wiederum hohe Einnahmeverluste, so auch beim F.C. Hansa Rostock. Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten an Szenarien, wie Robert Marien gegenüber der "Bild"-Zeitung verdeutlichte: "Wir befürchten, dass wir bis Anfang April, einschließlich des Spiels gegen St. Pauli, ohne Fans bleiben müssen."

Werden wieder Spiele vor leeren Rängen beschlossen, fürchtet Marien, dass eine Zuschauerrückkehr lange dauern kann. Das zeigten zumindest die letzten Erfahrungen mit der Maßnahme. Für Hansa fallen attraktive Begegnungen wie gegen Hannover, Bremen oder St. Pauli in die Rückrunde, was sich entsprechend in den Ticketverkäufen niederschlagen würde. Ein Verlust in siebenstelliger Höhe bei einer Austragung ohne Zuschauer wäre laut Bericht die Folge.

Staatliche Hilfe "greift nicht"

Hansa droht ein Minus, das die Kogge dieses Mal nicht ohne Weiteres ausgleichen kann. "Bundeshilfe wegen der Ticket-Ausfälle gibt es in der 1. und 2. Bundesliga nicht", ließ Marien einblicken. Dementsprechend fehlt Unterstützung, die Rostock während der letzten Geisterspiel-Zeit als Drittligist noch bekam. Aber es wird noch schwieriger: "Die 'Überbrückungshilfe' greift bei uns ebenfalls nicht, weil die sich an den Einnahmen aus 2019 orientiert – wir haben aber durch den Aufstieg ungleich höhere Ausgaben, allein die Gehälter liegen 60 bis 70 Prozent höher. Dazu hatten wir große Investitionen durch
DFL-Auflagen. Und das Landes-Programm zielt nur auf Liquiditäts-Engpässe ab."

Marien und die Hansa-Verantwortlichen arbeiten an kreativen Lösungen, müssen sich mit "Dienstleister-Verträgen und mit Urlaub und Kurzarbeit der Mitarbeiter beschäftigen". Der Unmut der Rostocker dürfte groß sein, zumal das Verhältnis zwischen Verein und Landespolitik zerrüttet sein soll. Schon gegen Ingolstadt (1:1) wurden nur noch 1.000 Zuschauer im Ostseestadion zugelassen - ohne Begründung, wie es einem vorherigen Bericht der Zeitung zufolge gewesen sein soll. Obwohl Rostock zu den Vorreitern in der Pandemie zählt, indem sich der Klub allgemein intensiv mit einer Rückkehr von Zuschauern in einem geeigneten Rahmen eingesetzt hatte.

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