Hansa feiert gelungene Saison: "Können in dieser Liga bestehen"

Zum Ende der Saison holte der F.C. Hansa Rostock zwar keinen Sieg mehr, doch im Duell mit dem Hamburger SV (2:3) lieferte die Kogge einen Kampf auf Augenhöhe. Cheftrainer Jens Härtel und seine Mannschaft verabschiedeten sich danach in den wohlverdienten Urlaub - aber nicht, ohne vorher noch einmal auf das Spiel und die Saison zurückzublicken.

"Ein bisschen schleierhaft"

Vor 26.150 Fans verabschiedete sich die Hansa-Kogge in die Sommerpause. Zuvor durfte das Publikum noch zwei Treffer von Nico Neidhart (13.) und Lukas Fröde (90.+1) bejubeln. Dass die Gäste aus Hamburg wiederum drei Tore schossen, war am Ende des Tages für die Rostocker nicht mehr entscheidend. "Wir haben ihnen aber alles abverlangt und das war schon einmal ein Vorgeschmack darauf, was in der Relegation auf sie zukommt", fasste Hansa-Coach Jens Härtel lobend zusammen. Dafür wolle er seiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen, weil "vieles ist aufgegangem, was wir uns gewünscht haben".

Ein größeres Unverständnis zeigte der 52-Jährige für die Leistung von Schiedsrichter Dr. Felix Brych, inbesondere auf frühe Pfiffe und die Nachspielzeit. Der "Herr der Lage" soll der erfahrene Unparteiische nicht immer gewesen sein. "Mir ist ein bisschen schleierhaft, dass bei den ganzen Unterbrechungen mit Feuer, Pyro und vier Toren in der zweiten Halbzeit, dann nur drei Minuten Nachspielzeit herauskommen", sinnierte Härtel. Denn nach dem späten Anschlusstreffer hätte Hansa möglicherweise noch Chancen bekommen - nicht entscheidend für die Rostocker, aber möglicherweise für die Liga. Am Ende war die Kogge "in drei Situationen nicht ganz auf der Höhe", konnte aber trotzdem mit den Fans feiern.

Zwischen Feier, Realismus und Entwicklung

Denn nach dem Spiel war für die Rostocker direkt Schluss. "Wir werden das heute hier schön miteinander ausklingen lassen, denn wir haben das alle zusammen gut hingekriegt", versprach Härtel das ein oder andere Kaltgetränk auf der Saisonabschlussfeier. Für viele Akteure geht es danach in den Urlaub, einige begeben sich auf Vereinssuche. "Es war eine unschöne Woche für mich, weil ich diese Gespräche führen musste und das Jungs sind, mit denen wir viel erreicht haben", bedauerte Härtel die Abschiede, die an der Ostsee anstehen. Denn zu einigen Personalien, beispielsweise Bentley Baxter Bahn, habe nicht nur der Coach eine emotionale Bindung aufgebaut. Über allem steht aber die Weiterentwicklung an der Ostsee.

"Wir nehmen aus der Saison mit, dass wir in dieser Liga bestehen können", fasste Härtel zum Abschluss zusammen. Wichtige und schöne Momente seien gewesen, als Rostock den ersten Saisonsieg in Hannover holte oder erstmals vor eigenem Publikum gegen Darmstadt gewann. "Wir wissen aber alle, dass es im Sommer wieder bei Null losgeht. Wichtig ist, dass wir eine Mannschaft zusammen bekommen, die auch eine Mannschaft ist. Spiele gewinnt man gemeinsam", blickte Härtel schon wieder voraus. Denn soviel Realismus steckte in dem 52-Jährigen, dass er auch am 34. Spieltag festhielt: Die letzten sechs Spiele gingen ohne Sieg aus. Damit sei man auch nach einer hervorragenden Saison mit 41 Punkten als Aufsteiger natürlich nicht zufrieden. "Aber unter dem Strich haben wir unser Ziel erreicht", so Härtel abschließend.

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