Hansa hadert mit VAR: "Reguläres Tor" aberkannt

Trotz eines guten Auftritts unterlag Hansa Rostock beim ersten Zweitligaspiel seit über neun Jahren dem Karlsruher SC mit 1:3. Neben ausgelassener Chancen und Fehlern vor den Gegentoren bemängelte die Kogge auch eine Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns.

"Das hat uns runtergezogen"

"Willkommen in der zweiten Liga", sagte Hansa-Coach Jens Härtel auf der Pressekonferenz nach der Partie mit einem Hauch Sarkasmus. Denn schon nach 16 Minuten durfte der Aufsteiger erstmals mit dem VAR Bekanntschaft machen, den man aus der 3. Liga nicht gewohnt war. Nach dem vermeintlichen Führungstreffer durch John Verhoek meldete sich dieser und erkannte den Treffer ab. Streli Mamba hatte im Abseits gestanden und dabei angeblich KSC-Keeper Marius Gersbeck behindert. Eine Entscheidung, die kaum einer nachvollziehen konnte, der es mit den Norddeutschen hält. "Das hat uns runtergezogen, dass wir den Lohn wieder hergeben mussten. Das war das erste Mal, dass wir mit dem VAR konfrontiert worden. Und dann gleich auf so eine Art und Weise", so Härtel. "Aus meiner Sicht nimmt er uns ein reguläres Tor weg", sagte der Coach beim Vereins-TV.

Mit dem Auftritt seines Teams war er bis zur Mitte der ersten Hälfte völlig einverstanden. "Wir sind sehr gut reingekommen", meinte der 52-Jährige. Aber: "Wir hatten vier gute Möglichkeiten in Führung zu gehen", trauerte er den ausgelassenen Chancen nach. Auch Verhoek attestierte dem Team, es sei "überragend ins Spiel gekommen".

KSC eiskalt

Über welche Kaltschnäuzigkeit die Gegner in der zweiten Bundesliga verfügen, zeigten die Gäste dann kurz vor der Halbzeitpause. Nach einem Standard landete der Ball über Umwege bei Christoph Kobald, der zur KSC-Führung traf (42.). Nur zwei Minuten später nutzten die Badener einen Fehler der Hansa-Defensive - Philipp Hofmann erhöhte auf 2:0. "Du liegst dann 0:2 hinten und weißt nicht warum", schilderte Härtel seine Gefühlslage beim Pausenpfiff. "Die einfachen Fehler müssen aus unserem Spiel, daran müssen wir arbeiten", forderte Verhoek Besserung in den kommenden Partien.

Der 32-Jährige war es, der wieder die Hoffnung zurückbrachte: Nach Vorlage von Damian Roßbach musste der Niederländer nur noch einschieben (52.). Auch dieses Tor wurde wieder vom VAR geprüft. Dieses Mal gab es aber keine Einwände. Mit neuem Schwung stellte Härtel um, wollte ein offensiveres Auftreten seines Teams. Doch der Ertrag bliebt aus. Stattdessen zeigten sich die Gäste wieder effizient, nutzten die Räume aus und entschieden die Partie durch Sebastian Jung (3:1/78.). "Auch beim 1:3 kann man das ein Stück weit besser verteidigen", lautete das Urteil des Trainers, der meinte, seine Mannschaft habe "Lehrgeld gezahlt. Ich hoffe, es kommt nicht mehr so viel dazu". Weiter gehts für den Aufsteiger am kommenden Samstag mit einem Auswärtsspiel bei Hannover 96.

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