Hansa kann St. Pauli nicht stoppen: "Acht Minuten zum Vergessen"

Der FC Hansa Rostock hat das mit großer Spannung erwartete Nord-Duell gegen den FC St. Pauli vor heimischer Kulisse mit 2:3 verloren. Dabei verfielen die Hanseaten Mitte der ersten Halbzeit in einen achtminütigen Tiefschlaf, von dessen Folgen sie sich nicht mehr erholten.

Rostock startet "so wie man es sich vorstellt"

Mit gewohnt ruhiger Mine trat Hansa-Trainer Alois Schwartz bei der Pressekonferenz nach dem Spiel vor die Mikrofone. Als wäre nichts gewesen, als hätten die 27.000 Zuschauer nicht Minuten zuvor noch das Ostseestadion in einen wahren Hexenkessel verwandelt. Als sei es ein normales Zweitligaspiel gewesen. Doch dem war nicht so, weder auf noch neben dem Platz.

Für Schwartz war es ein Start, "wie man ihn sich vorstellt". Júnior Brumado hatte die Kogge nach neun Minuten per Elfmeter in Führung geschossen. Überhaupt waren "die ersten 15 Minuten sehr gut, sehr aktiv" von seiner Mannschaft. Dann allerdings drehte der Tabellenführer auf und erzielte drei Tore in nur acht Minuten, ein Nackenschlag, von dem sich der FC Hansa nicht mehr erholen sollte: "Das waren acht Minuten zum Vergessen für uns. Wir haben nur noch Begleitschutz gegeben. Wenn du in acht Minuten drei Tore kriegst, wird es schwer", so Schwartz. Mit der Abwehrleistung konnte der Übungsleiter in dieser Zeit kaum zufrieden sein: "Wenn du drei frisst, kann man es besser machen."

Júnior Brumados Chance: "Den muss er nur ins Tor köpfen"

In der Halbzeit erklärte Schwartz seinen Mannen, dass man dem Gegner das Tempo nehmen müsse, um ihn zu bezwingen: "Ich habe gesagt, dass wir Ruhe brauchen. Wenn wir dann ein zweites Tor machen, kann alles passieren." Auch wenn Hansa es nicht schaffte, diese Ruhe ins Spiel zu bringen, hielten sie doch zumindest das Ergebnis bis in die Schlussminuten. "Denn", so Schwartz, "mit dem 4:1 wäre das Spiel durch gewesen".

Dann aber bekam sein Team zunächst einen Elfmeter zugesprochen, der souverän zum Anschlusstreffer verwandelt wurde und im Zuge dessen noch eine zweite Luft. Hansa hatte plötzlich "hinten raus noch ein paar Möglichkeiten. Die Mannschaft hat sich nicht aufgegeben." Damit meinte der 56-Jährige zum einen Júnior Brumados Kopfball in der 87. Minute, den "er aus fünf Metern nur ins Tor köpfen muss". Zum anderen meinte er Schumachers Hundertprozentige, die, "wenn er das Tor trifft, drin ist". Stolz war Schwartz trotzdem auf seine Mannschaft, die gegen den Tabellenführer "nie aufgegeben und viel Leidenschaft gezeigt hat".

Die Chance zur Wiedergutmachung für den FC Hansa gibt es kommenden Sonntag beim Auswärtsspiel in Karlsruhe. Für St. Pauli steht schon am Freitagabend das sehnsüchtig erwartete Stadtderby gegen den HSV auf dem Programm.

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