Hansa-Serie gerissen: "Bei allen drei Gegentoren mitgeholfen"

Die Rostocker Siegesserie ist nach vier Partien am Freitagabend bei Fortuna Düsseldorf gerissen. Und das mit einem 0:3 klar und deutlich. Hansa-Coach Jens Härtel sprach im Nachgang von einem "verdienten Sieg für die Fortuna" gegen eine Rostocker Mannschaft, die nie einen richtigen Zugang zum Spiel fand. Die Gründe dafür legte der Trainer in der Presskonferenz nach dem Spiel offen.

 "Fußball ist ein Fehlerspiel"

Es lief die 13. Spielminute, in der sich die erste richtige Torchance für Düsseldorfer eröffnete. Dies geschah unter gütiger Mithilfe von Rostock. Der zuletzt stabile Hanno Behrens legte eine Stoppball vor dem eigenen Strafraum direkt in den Lauf von Khaled Narey, der im Zentrum Ao Tanaka fand. Der erste kapitale Rostocker Fehler in diesem Spiel - und es sollte nicht der letzte bleiben. Trainer Jens Härtel legte unmissverständlich den Finger in die Wunde und sprach davon, dass man bei "allen drei Toren mitgeholfen habe". Ein hartes, aber gleichermaßen treffendes Urteil.

Denn dem 2:0 der Düsseldorfer ging ein eigener Standard voraus, den die Fortuna zu einem Tempogegenstoß nutze und den sich bietenden Raum zu nutzen wusste. Auch beim 0:3 lief man nach einem eigenen Freistoß in des Gegners Konter und die Messe war gelesen. Härtel ließ sich zum Abschluss der Pressekonferenz zu der Binsenweisheit hinreißen, dass "Fußball ein Fehlerspiel sei" und man "heute einfach zu viele Fehler" gemacht und diese nicht "ausgebügelt bekommen" habe.

 Matchplan ging nicht auf

Zusätzlich zu den Aussetzern gab ein taktisches Problem. Die defensive Fünferkette war vergangenes Wochenende noch ein entscheidender Erfolgsfaktor für den Sieg über den Nordrivalen St. Pauli. Am Freitagabend in Düsseldorf entpuppte sie sich als deplatziert. Jens Härtel musste gestehen, dass er den Gegner anders, und zwar mit den zwei Zentrumstürmern Hennings und Ginczek, erwartet hatte und deswegen als Gegenpol erneut drei Innenverteidiger plus die zwei Flügelverteidiger aufgeboten hatte. Doch Ginczek stand nicht im Kader, und die Fortuna agierte nur mit einer Spitze und Appelkamp als Zehner dahinter, sodass die Überzahl in der letzten Defensivreihe zu Lasten der Kompaktheit des Mittelfelds ging. In diesem war Düsseldorf feldüberlegen, sodass Hansa ständig hinterlief und nie richtig "Zugriff" herstellen konnte. Kurzum: Härtels Plan ging nicht auf.

Daran änderte auch die Umstellung auf Viererkette im 2. Durchgang und die Aufstellung von Thomas Meißner nichts. Dieser bekam nach langer Zeit wieder einmal eine Bewährungschance von Anfang an und löste seine Aufgabe gegen Rouwen Hennings "ordentlich". Offensiv hatte der Innenverteidiger in der 55. Minute mit einem Kopfball nach einer Rhein-Ecke eine der besten Offensivchancen, die jedoch Kastenmeier grandios vereitelte. Wenige Minute nach einer weiteren Verhoek-Chance fing sich Hansa das 0:2, das exemplarisch einen weiteren Grund für Hansas Niederlage darstellte: Das "Momentum" lag an diesem Abend laut Härtel ebenso auf Seiten der Fortuna. Besser machen können es die Rostocker dann nächsten Sonntag zuhause gegen Regensburg.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"