Hansa weiter im Sinkflug: "Irgendwann platzt der Knoten“

Für Hansa Rostock hat das 1:1 im Duell der Rückrunden-Sorgenkinder beim Nordrivalen Hannover 96 nur mit Abstrichen ein Grund zur Zufriedenheit sein können. Zwar beendete die "Kogge“ durch das Remis zwischen den beiden bisher schwächsten Teams der zweiten Saisonhälfte immerhin nach drei Spielen ihre Pleitenserie, rutschte aber dennoch wieder etwas tiefer in den Abstiegssumpf.
Kolke: "Lassen uns nicht zu viel Druck machen“
Kapitän Markus Kolke fielen angesichts der nochmals verschärften Tabellenkonstellation auch fast nur noch Durchhalte-Parolen ein. "Das Glück wird wiederkommen. Irgendwann platzt der Knoten“, sagte der Keeper im NDR-Sportclub.
Der wegschmelzende Vorsprung auf die Abstiegszone – derzeit liegt der FC Hansa nur noch zwei Zähler vor dem Relegationsplatz und auch nur noch drei Zähler vor einem Abstiegsrang – beunruhigt Kolke nicht allzu sehr. "Natürlich ist alles noch enger zusammengerückt. Aber wir kennen das aus der vergangenen Saison und haben auch genug erfahrende Spieler, die das alles gut einschätzen können. Deswegen lassen wir und nicht zu viel Druck machen“, meinte der Keeper.
Durch den Auswärtspunkt an der Leine sah sich Kolke trotz der verspielten Pausenführung nach dem ersten Saisontor von Dennis Dressel (44.) in seiner Besonnenheit auch bestätigt: "Auch wenn wir das 1:0 nicht halten konnten, war das schon ein Punktgewinn und kein Verlust von zwei Punkten. Nach den letzten Spielen und besonders der katastrophalen Leistung in der vorigen Woche gegen den Karlsruher SV war das eine Steigerung.“
Wie Kolke betonte auch Glöckner, der mit erst acht Zählern aus den bisherigen neun Spielen unter seiner Regie unverändert einen schwächeren Punkteschnitt aufweist als sein entlassener Vorgänger Jens Härtel, die positiven Aspekte des Gastspiels in Hannover. „Wir haben mit enormer Leidenschaft und viel Mentalität gespielt“, unterstrich der Coach in der Pressekonferenz die offenkundig weiterhin intakte Moral seines Teams und bescheinigte seinen Spielern auch Fortschritte: „Es ist zwar schade, dass wir die Führung nicht gehalten haben, aber immerhin waren wir in der Lage, in Führung zu gehen und danach auch noch mehrere gute Situationen zu kreieren.“
Offensive weiterhin größte Baustelle
Weil daraus jedoch nicht mehr Kapital geschlagen wurde, erscheint die mit Abstand schwächste Offensive der Liga (19 Treffer) auch weiterhin als Rostocks bedrohliches Kernproblem. Dressel, der mit einem Traumtor für Hansas erst zweiten Treffer im achten Punktspiel des Jahres gesorgt hatte, konnte sich denn auch über seinen ersten Saisonerfolg kaum freuen: "Es wäre schöner gewesen, wenn wir die drei Punkte mitgenommen hätten“, meinte der 24-Jährige auf der Vereinshomepage.
Doch auch Dressel blickte dem nächsten Spiel am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf mit Zuversicht entgegen: "Es war ein Schritt die richtige Richtung.“