Hausgemachter Engpass: Hannover sucht wieder Torhüter

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Hannover 96 hat ein Torhüterproblem. Mit drei Schlussmännern gingen die Niedersachsen in die Saison, doch inzwischen ist nur noch Ron-Robert Zieler da. Interesse gibt es deswegen an einem Bundesliga-Ersatzmann, der künftig hinter dem Weltmeister Platz nehmen soll.
Esser ging ablösefrei
Es deutete sich bereits im Sommer an, jetzt ist es eingetroffen - der Torhüter-Engpass bei Hannover 96. Michael Esser wurde ablösefrei nach Hoffenheim abgegeben, weil er sich das letzte Halbjahr kommentarlos auf die Bank setzte. Philipp Tschauner war schon vor dem 1. Spieltag Richtung Leipzig unterwegs, Nachwuchs-Talent Leo Weinkauf wurde für zwei Jahre nach Duisburg verliehen. So kommt es, wie es offensichtlicher nicht kommen konnte. Denn mit Ron-Robert Zieler steht nur noch ein Profi-Torhüter unter Vertrag.
Dabei agierte 96-Chef Martin Kind menschlich tadelos. Ersatzmann Esser zählte zu den Spitzenverdienern des Klubs, sollte eigentlich auch schon im Sommer weg. Allerdings fand sich kein Abnehmer, der die geforderten 1,5 Millionen Euro zahlen wollte. Der Kompromiss sah laut "Bild" so aus, dass Esser sich ohne Meckern auf die Bank setzt und dadurch im Winter zum Nulltarif gehen darf - geschehen. Wirtschaftlich ein doppelter Schlag für die Niedersachsen.
Busk als Ersatzmann?
Aber immerhin: Jetzt sollte es Einsparungen auf der Gehaltsliste geben, die Hannover in die Suche eines neuen Ersatzmannes hinter Zieler investieren kann. Unlängst forderte Cheftrainer Kenan Kocak, dass er eine neue Nummer zwei bekommen sollte. U23-Keeper Marlon Sündermann soll behutsam dahinter aufgebaut werden.
Die "Bild" bringt deshalb einen Reservisten aus der Bundesliga ins Spiel: Jakob Busk. Der dänische Keeper rangelte schon in der 2. Bundesliga immer wieder um seine Stellung bei Union Berlin, wandelte in unregelmäßigen Abständen zwischen Stammkeeper und Bankplatz. Inzwischen ist der 26-jährige Däne hinter Rafal Gikiewicz und Moritz Nicolas nur noch die dritte Wahl. Kann dieses Mal Hannover aus der Situation Kapital schlagen?