Heckings Forderung in brenzliger Lage: "Wird sonst nicht besser"

Der 1. FC Nürnberg gerät weiter in Bedrängnis. Durch das 2:2-Unentschieden in Magdeburg konnte die Mannschaft von Dieter Hecking zwar einen Punktgewinn für sich verbuchen, doch der Abstand zum Abstiegs-Relegationsplatz ist geschrumpft. Ein besseres Ergebnis hätte der Club womöglich erzielen können, wenn die erste Halbzeit nicht verschlafen worden wäre - fand der Cheftrainer.

"Es geht nicht um Moral"

Ein Doppelpack von Felix Lohkemper (54./81.) führte den FCN am Ende des Tages zum Remis in Magdeburg. Wie viel der Punktgewinn im Saisonfinale wert ist, wird sich noch zeigen. Eine bessere Ausgangslage hätten die Nürnberger jedenfalls, wenn die Mannschaft ihre Leistung über 90 Minuten auf den Platz bringen würde. So war das Fazit von FCN-Coach Dieter Hecking: "Wir haben in der ersten Halbzeit zu viel Begleitschutz gegeben und waren nicht aktiv in den Zweikämpfen. Das brauchen wir aber." Denn ohne diese "positive Aggressivität" ging die erste Halbzeit "klar an Magdeburg".

Die Ansagen von Hecking dürften eindeutig gewesen sein. "Wenn du hier etwas mitnehmen willst, musst du selber aktiv und mutig sein. Das hat die Mannschaft in der zweiten Halbzeit gezeigt", zeigte sich der Fußballlehrer mit dem Auftritt nach dem Seitenwechsel dann zufriedener. Der FCN kämpfte sich immerhin nach zwei Rückständen zurück - aber von der Moral wollte Hecking trotzdem nichts hören. "Es geht nicht um Moral, sondern darum, dass wir ab der ersten Minute so spielen, wie wir es ab der 46. Minute gemacht haben", so der 58-Jährige. Am besten schon im direkten Kellerduell mit Hansa Rostock am kommenden Sonntag (13:30 Uhr).

Direktes Duell und besondere Konstellation

Denn die Ausgangslage des Clubs ist brenzliger geworden. Weil Bielefeld einen Last-Minute-Sieg in Kaiserslautern feiern konnte, verkürzen die Ostwestfalen den Abstand zum rettenden Ufer. Oder anders gesagt: Nürnberg hat nur noch zwei Punkte Vorsprung - kann durch die Niederlagen von Regensburg und Sandhausen aber wenigstens nicht mehr auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen. Trotzdem wollen die Franken die Relegation vermeiden, so viel ist klar. Deswegen machte Hecking in Bezug auf die Spielweise deutlich: "Ansonsten wird das in den nächsten beiden Spielen auch nicht besser. Darauf muss die Mannschaft mir Antworten geben und dann bereiten wir uns auf Rostock vor, um den Dreier, den wir brauchen werden, zu holen."

Mit einem weiteren Erfolg gegen den direkten Konkurrenten aus Rostock wäre der Klassenerhalt sicher, wenn Braunschweig am kommenden Spieltag keinen Sieg holt - denn Hansa und der BTSV treffen am letzten Spieltag dann aufeinander, sodass der FCN einen von beiden in jedem Fall hinter sich ließe. Doch für diese Konstellation muss der FCN erst einmal die eigenen Hausaufgaben erledigen - mit Carl Klaus im Tor. "Was wir die erste Halbzeit abgeliefert haben, kann in dieser Situation nicht der Anspruch sein. Die zweite Halbzeit hat dann gezeigt, wie es geht", fand auch der dritte Torwart, den der FCN in dieser Saison einsetzte. die "gemischten Gefühle" nach Abpfiff hatte wohl nicht nur Klaus.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"