Heidenheim feiert den Klassenerhalt und freut sich auf das Derby

Nachdem die Kellerkinder an diesem Spieltag fleißig punkteten, stand auch der 1. FC Heidenheim etwas unter Druck, um den Klassenerhalt endgültig zu sichern. Da die SpVgg Greuther Fürth mitten im Abstiegskampf steckt, war für eine packende und intensive Partie alles angerichtet. Doch entgegen aller Voraussetzungen wurde es eine sehr deutliche Angelegenheit. Mit 3:0 (2:0) setzten sich die Heidenheimer gegen die Spielvereinigung durch. Mit Tim Göhlert und Philip Heise trugen sich gleich zwei Verteidiger in die Torschützenliste ein. Nach der Pause flog der Fürther Robert Zulj nach einer Notbremse mit der roten Karte vom Platz. Den fälligen Elfmeter nutzte Marc Schnatterer zum 3:0-Endstand.

Göhlert elegant, Heise mit Gewalt

Trainer Frank Schmidt überraschte mit einem sehr präsenten und zweikampfstarken Mittelfeld. So bot er mit dem gelernten Innenverteidiger Mathias Wittek einen weiteren Spieler im zentralen Mittelfeld auf. Dafür agierte Florian Niederlechner als einzige Sturmspitze. Doch lange sollte er nicht allein bleiben. Nach nur 30 Sekunden verletzte sich Marcel Titsch-Rivero bei einem Zweikampf, er probierte zwar noch weiterzuspielen, aber musste nach zehn Minuten ausgewechselt werden. Für ihn rückte Smail Morabit ins Team. Für die erste gefährliche Situation sorgten dann die beiden Top-Scorer der Heidenheimer. Niederlechner bediente Schnatterer, der per Flugkopfball jedoch am glänzenden reagierenden Wolfgang Hesl scheiterte (11.). Kurios fiel dann der Führungstreffer. Wittek köpfte, doch Zulj konnte den Ball auf der Linie klären, schoss dabei aber den Ball Robert Leipertz ins Gesicht. Aus einem Meter Entfernung hob Göhlert sein Bein am schnellsten und drückte den Ball über die Linie (25.). „Das war Wille pur den Ball dort über die Linie zu drücken“, so Schmidt. Mit genau so großer Überzeugung und noch mehr Kraft im Bein erhöhte Heise auf 2:0 (42.). Schnatterer setzte sich gekonnt und mit etwas Glück in der Zentralen durch und legten den Ball quer zu Heise, der aus vollem Sprint den Ball humorlos in das lange Eck zimmerte. Die Spielvereinigung enttäuschte, obwohl für sie deutlich mehr auf dem Spiel stand, als für die Hausherren.

Fürth dezimiert und harmlos

Aus der Kabine mussten die Fürther viel druckvoller und aggressiver kommen, da in der ersten Halbzeit jegliche Tugend, die im Abstiegskampf von Nöten ist, gefehlt hat. Zulj nahm das womöglich etwas zu wörtlich. Leipertz umkurvte Hesl und wollte den Ball ins Tor schieben, als Zulj ihn im letzten Moment von den Beinen holte. Schiedsrichter Florian Meyer blieb nichts anderes übrig als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen und Zulj mit der roten Karte vom Platz zu schicken. Doppelt Bitter für die Spielvereinigung, da Schnatterer den Ball unhaltbar für Hesl in den Winkel schoss (49.). „Mit der roten Karte und dem 3:0 war das Spiel dann auch gelaufen“, sah auch Schmidt dem Spiel entspannt entgegen. Die Fürther konnten zu keinem Zeitpunkt in der Partie für eine gefährliche Situation sorgen. Jan Zimmermann verbrachte einen ruhigen Nachmittag im FCH-Tor. Wenn er mal gebraucht wurde, dann war er zur Stelle und fing jeden Ball locker ab. „Wir waren sehr konzentriert, robust und zweikampfstark in der Defensive“, lobte Schmidt sein Team für dessen Defensivauftritt. Doch auch offensiv „erkannte die Mannschaft die freien Räume“ und erspielte sich so gute Möglichkeiten. Sebastian Griesbeck hätte dann noch erhöhen können, aber er scheiterte aus wenigen Metern Entfernung an Hesl, der ein größeres Debakel für die Kleeblätter noch verhindern konnte. Die Heidenheimer machten mit diesem Sieg den Klassenerhalt endgültig fix. Dabei lobte Schmidt besonders den „unglaublichen Zusammenhalt im gesamten Kader“, aber im selben Atemzug kam sein Ehrgeiz und Siegeswille zum Vorschein. „Es sind noch zwei Spiele und da wollen wir gute Spiele zeigen und versuchen noch richtig zu punkten“, so Schmidt nach dem Spiel.

Derbyvorfreude auf der Ostalb

Auch für die Fans ist die Saison noch lange nicht vorbei. Im nächsten Spiel geht es für den 1. FCH zum Derby nach Aalen. Nicht nur die 20 Kilometer Entfernung beider Städte sorgt für Brisanz in der Partie. Die Aalener fügten den Heidenheimern die erste Heimniederlage in der Saison zu. Zudem hat der VfR drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Sollte die Konkurrenz punkten und der VfR im Derby verlieren, könnte ausgerechnet der ungeliebte Nachbar aus dem Süden für den Abstieg des VfR sorgen. Es gibt noch einige Restkarten für die Partie. Der VfR Aalen verordnete jedoch eine Postleitzahlsperre. Dies bedeutet, dass keine Person, deren Wohnsitz im Landkreis Heidenheim ist, eine Karte über den VfR kaufen konnte. Trotz der widrigen Umstände werden wohl in etwa 2.500 Heidenheimer ihr Team vor Ort unterstützen.

FOTO:  FU Sportfotografie

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