FCH jubelt auch gegen Düsseldorf - Traumtor von Schnatterer

Auch acht Tage nach dem historischen Sieg gegen den VfB Stuttgart sprach man in Heidenheim noch immer von diesem Ereignis. Nicht so für FCH-Coach Frank Schmidt, der bereits den Tag danach den Fokus umgehend auf das nächste Spiel gegen Fortuna Düsseldorf legte und damit sein Team optimal auf die schwere Heimaufgabe vorbereitet hatte. Trotz eines mäßigen Beginns sorgten Tim Kleindienst mit seinem ersten Saisontreffer und Kapitän Marc Schnatterer im zweiten Spielabschnitt für einen ungefährdeten und verdienten Heimerfolg über die Fortuna.

Defensivreihen lassen nichts anbrennen

In den ersten Spielminuten wirkten die Gastgeber total verunsichert. Von Selbstvertrauen nach dem Sieg in Stuttgart war nichts zu sehen. Düsseldorf mit gefühlt 85% Ballbesitz diktierte das Geschehen auf dem Platz komplett. In den ersten acht Minuten kamen sie bereits zu drei Eckbällen, wovon der erste gleich für Gefahr sorgte. Zwar konnte der Eckball aus dem Strafraum geköpft werden, aber aus dem Rückraum kam Ihlas Bebou an den Ball und zog einfach mal ab. Die Sicht von Kevin Müller war versperrt und vor ihm duckte sich zudem Robert Strauß weg, sodass Müller mit einem unglaublichen Reflex den verdeckten Schuss sensationell parieren konnte (3.). „Wir haben es nicht geschafft, durch die Überzahl, die Düsseldorf im Zentrum hatte, öfters und länger in Ballbesitz zu kommen“, so Schmidt zur Anfangsphase. Die Heidenheimer brachten kein Bein auf den Boden und liefen den Gästen zumeist nur hinterher. Doch zumindest defensiv stand der FCH nun sicherer und ließ die Düsseldorfer zu keiner guten Chance kommen. So mussten sich die 11.100 Zuschauer lange Zeit gedulden, bis mal wieder ein Hauch von Torgefahr durch das Stadion fegte. Natürlich ging der Szene wieder ein Standard voraus. Es war bereits der siebte Eckball der Düsseldorfer, den dieses Mal Oliver Fink knapp über die Latte köpfte (33.). Doch die Szene täuscht nicht darüber hinweg, dass sich beide Mannschaften nichts schenkten, im negativen Sinne. Denn Chancen gab es keine zu sehen, da beide Offensivreihen an den Defensivketten der jeweils anderen Mannschaft ihre Zähne ausbissen. Kurz vor der Halbzeit gelang es den Heidenheimern dann doch noch, dass sich Michael Rensing nicht zu sehr langweilte. Sebastian Griesbeck wurde schön freigespielt und drang in den Strafraum ein. Bedrängt von Julian Koch scheiterte er dann mit seinem Schuss aus kurzer Distanz am gut reagierenden Rensing (42.). Nur eine Minute später fasste sich Marcel Titsch-Rivero ein Herz und probierte es aus knapp 30 Metern, aber auch hier war Rensing aufmerksam und parierte den Schuss.

Schnatterers 38 Meter Hammer entscheidet das Spiel

Auch der zweite Spielabschnitt begann mit dem gewohnten Bild. Eckball Nummer acht für die Fortuna, die aber auch ohne Ertrag sein sollte. „Die ersten fünf, sechs Minuten nach der Halbzeit, war es noch nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten“, so Schmidt, der am Samstag sein neunjähriges Trainerjubiläum beim FCH feierte und in der Folge mit der Leistungssteigerung seines Teams vollends zufrieden sein konnte. Die Initialzündung ging von Kapitän Schnatterer aus, der ganz frech vom Mittelpunkt zum Schuss ansetzte und damit Rensing überraschte. Dieser kam nicht mehr an den Ball heran, hatte aber Glück, dass dieser sein Ziel um einen Meter verfehlte (52.). Es folgte eine Reihe guter Ansätze, aber im letzten Moment stand doch immer noch ein Düsseldorfer im Weg, oder der finale Pass wurde einen Tick zu ungenau gespielt. So etwa bei Kleindienst, der am Strafraum noch einmal Titsch-Rivero in Szene setzen wollte, statt selbst abzuschließen, „da kann man mehr draus machen“, ärgerte sich auch Schmidt. Doch in der 70. Minute sollte endgültig der Knoten platzen. Nach einer Balleroberung und einem schnell vorgetragenen Angriff, kam wieder Kleindienst an der Strafraumkante an den Ball. Statt abzulegen suchte er dieses Mal selbst den Abschluss. Auch dieser Versuch wäre wohl Erfolgserlebnis geblieben, wenn nicht Alexander Madlung den Ball mit der Hacke abgefälscht hätte und somit Rensing ganz unglücklich aussehen ließ. Damit war der Bann gebrochen und die Heidenheimer legten umgehend nach. Rensing klärte einen Ball weit vor seinem Strafraum ins Seitenaus. Schmidt erkannte die Situation, wollte den Ball scheinbar selbst einwerfen, aber übergab ihn dann doch noch an Denis Thomalla. Der warf zu Schnatterer, der einen Gegner aussteigen ließ und dann aus 38 Metern sein Glück versuchte. Torhüter Rensing befand sich immer noch im Rückwärtsgang und konnte nur noch hilflos mit an sehen, wie Schnatterers Schuss punktgenau an die Unterkante der Latte und anschließend hinter der Linie aufkam. Damit war die Vorentscheidung gefallen, da der FCH weiterhin sehr konzentriert agierte und keine Chance der Fortuna zuließ. Stattdessen hätten die Heidenheimer sogar noch erhöhen können, aber sowohl Schnatterer, als auch Thomalla scheiterten in der Schlussphase an Rensing. Für Heidenheim war es ein perfekter Start in die englische Woche. In dieser muss das Team am Dienstag nach Sandhausen reisen, während die Düsseldorfer nach der ersten Saisonniederlage zeitgleich gegen den VfL Bochum Heimrecht genießen.

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