Heidenheim: Mit Taktik und Moral das Spiel gedreht

Am Montagabend stand für den 1. FC Heidenheim das Spiel bei den Münchner Löwen auf dem Programm. Dabei zeigten die Gäste zwei von Grund auf unterschiedliche Halbzeiten. Im ersten Spielabschnitt brachte Rubin Okotie die Löwen per Elfmeter in Führung. Nach dem Pausentee drehten die Gäste auf. Tim Göhlert und Florian Niederlechner drehten die Partie vor 15.100 Zuschauern. Darunter auch etwa 2.000, die sich am späten Abend noch von Heidenheim auf den Weg in die bayrische Landeshauptstadt gemacht haben. Doppelt bitter für die Löwen: Nach einer Stunde Spielzeit wurde Ilie Sanchez mit der gelb-roten Karte vom Feld geschickt.

Verteidigung ist Trumpf

In der Anfangsphase konzentrierte sich das Team von Frank Schmidt ausschließlich darauf, sicher zu stehen. Die Gäste standen tief und ließen den Münchnern viel Platz. In der eigenen Hälfte zeigten sich die Heidenheim aber sehr kompakt und agierten konsequent. So kamen die Löwen zu keinem einzigen Torschuss. „Der Gegner hatte keine ernsthafte Offensivaktion. Den Elfmeter klammere ich dabei aus, das kann immer mal passieren“, zeigte sich Schmidt mit der Defensivarbeit zufrieden. Göhlert wollte einen Schuss blocken und bekam den Ball an die Hand. Den fälligen Elfmeter verwandelte Okotie eiskalt. Unter der guten Defensivarbeit litt jedoch das Offensivspiel. Man sah dem FCH an, dass sie gewollt waren immer wieder gefährlich in die Spitze zu spielen, aber dies gelang ihnen nur ein einziges Mal. Nach einem Ballgewinn schaltete Robert Leipertz schnell um und bediente auf rechts Niederlechner. Dessen Schuss landete nur am Außennetz. Das war aber bei weitem nicht die gefährlichste Aktion. Diese ging nämlich von Maximilian Wittek aus. Sein Rückpass verunglückte und rollte auf das eigene Tor. Stefan Ortega konnte mit letztem Einsatz noch den Ball von der Linie grätschen und verhinderte so einen kuriosen Rückstand.

Druckvoll aus der Kabine

Mit einer völlig veränderten Körpersprache kamen die Spieler des FCH aus der Kabine. „Wir haben über die erste Halbzeit gesprochen und haben festgestellt, dass wir etwas verändern müssen. Die Spieler kamen auch mit dem notwendigen Selbstvertrauen aus der Kabine“, so Schmidt. Die Heidenheimer pressten früh. Die Löwen taten ihnen den Gefallen und zogen sich immer weiter zurück. Schon nach der Führung agierten die Hausherren weniger druckvoll. So sah man nun eine komplett andere Halbzeit. Der Druck der Gäste war enorm und folgerichtig fiel dann der Ausgleich, ausgerechnet durch Göhlert möchte man sagen. Er leitete den Ball zu Marc Schnatterer weiter und starte sofort in den Strafraum. Schnatterer brachte den Ball flach in die Mitte, wo Göhlert dann echte Torjägerqualitäten bewies und den Ball aus 14 Metern direkt ins Tor beförderte. Das ohnehin schon große Selbstvertrauen wurde nun immer größer. „Selbst bei einem Rückstand sind wir immer in der Lage zurückzukommen“, wusste auch Schmidt. Der Platzverweis von Sanchez passte natürlich in das Bild von den immer schwächer werdenden Löwen. Und nur zwei Minuten später lagen sie zurück. Ein Eckball von Philip Heise wurde per Kopf verlängert und am langen Pfosten war Niederlechner völlig blank und traf zum 2:1. Im weiteren Spielverlauf hätten die Heidenheimer das Ergebnis noch deutlicher ausfallen lassen können. Doch ihre sehr guten Konterchancen ließen sie teilweise zu fahrlässig liegen. Hinzu kam noch ein vermeintliches Abseitstor von Adriano Grimaldi. Gut einen Meter war er nicht im Abseits, aber diese Fehlentscheidung sollte sich nicht mehr auf das Spiel auswirken. Ansonsten lieferte das Schiedsrichtergespann eine sehr solide Vorstellung ab.

Kurze Erholungszeit

Letztendlich war das Ergebnis verdient. Aus einer sehr sicheren Abwehr heraus agierend, besannen sich die Heidenheimer im zweiten Spielabschnitt auf ihre eigentlichen Stärken. So kam zu der starken Defensivarbeit ein forsches Offensivspiel, ohne dabei aber die Defensive komplett zu entblößen. Dort agierte man weiterhin sehr konzentriert und ließ den Gegner nicht zur Entfaltung kommen. Bereits am kommenden Freitag müssen sie an diese Leistung anknüpfen. Dann nämlich steht das erste Heimspiel des neuen Jahres auf dem Programm. Zu Gast wird der Karlsruher SC sein, der in dieser Saison sehr stark an das Tor der ersten Bundesliga anklopft.

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