Heidenheim: Nach Sieg über den KSC auf Tabellenrang drei
Es war ein noch nie dagewesenes Gefühl für das Heidenheimer Fußballerherz. Zum ersten Mal wurden gegen den Karlsruher SC drei Punkte eingefahren. Im siebten Anlauf hat es für die Württemberger gereicht, um als Sieger gegen die Badener vom Platz zu gehen. Davor trennten sich beide Teams viermal unentschieden und zweimal konnten die Karlsruher einen Sieg für sich verbuchen. Auch am vergangenen Spieltag deutete lange nichts auf den ersten Erfolg des FCH über den KSC hin. Die Gäste erwischten den besseren Start und gingen durch Hiroki Yamada in Front. Kapitän Marc Schnatterer konnte vor dem Seitenwechsel noch per Strafstoß ausgleichen und in der Schlussphase erzielte Sebastian Griesbeck den entscheidenden Treffer zum 2:1 Endstand.
Yamada mit Köpfchen, Schnatterer eiskalt
Der Karlsruher SC bewies von Anpfiff an, warum sie bisher gegen Heidenheim schadlos geblieben sind. Die Hausherren fanden keine probaten Mittel, um die Gäste ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Die Gäste ihrerseits zeigten nach der schmerzlichen Derbyniederlage gegen den VfB Stuttgart eine sehr ansprechende Leistung. Nach elf Minuten dann auch der erste Abschluss durch Dimitris Diamantakos, welcher aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz traf. Nach einem Eckball gelang den Gästen die verdiente Führung. Moritz Stoppelkamp chippte den Ball an den vollbesetzten kurzen Pfosten. Zwar konnte sich kein Karlsruher im Kopfballduell durchsetzen, aber die Kopfballabwehr von John Verhoek geriet zur Mustervorlage für Yamada, der sich auf Höhe des Elfmeterpunkts befand. Der Ball fiel ihm förmlich auf den Kopf und diese Chance ließ sich selbst der nur 1,73m große Japaner nicht entgehen und köpfte den Ball ins lange Eck (28.). Nur wenige Sekunden später hatte Diamantakos die große Chance zu erhöhen, aber wurde im letzten Moment noch am Abschluss gehindert. „Die ersten 30 Minuten war der KSC klar besser. Sie waren aggressiver und haben uns so von ihrem Tor weggehalten“, sah auch FCH-Coach Frank Schmidt sein Team mit deutlich Luft nach oben. Es war, man möchte fast sagen wiederholt, das junge Eigengewächs, Tim Skarke, der als auffälligster Akteur für mehr Offensivaktionen sorgen konnte. In der 32. Spielminute hatte er bereits den Ausgleich auf seinem linken Fuß, aber aus aussichtsreicher Position rutschte ihm der Ball vom Spann. Als dann auch die KSC-Hintermannschaft einen Ball nur unzureichend klären konnte, setzte Skarke nach und geriet in einen Zweikampf mit Manuel Torres. Beide Akteure gingen zu Boden und Schiedsrichter Sven Jablonski zeigte folglich auf den Punkt. Schnatterer nahm sich der Sache an und traf abgeklärt zum Ausgleich (36.). Beinahe hätten die Karlsruher das gesamte Spiel bereits vor der Halbzeit aus der Hand gegeben. Nach einer Schnatterer-Ecke rutschte der Ball durch und Arne Feick grätschte freistehend in den Ball. Aus vier Metern traf er jedoch nur den Querbalken. Der Ball sprang zurück ins Feld und Skarke setzte den Nachschuss aus 18 Metern zu zentral aufs Tor, so dass Rene Vollath den Ball im nachsetzen unter Kontrolle bringen konnte (45.).
Griesbecks unorthodoxer Torabschluss führt zum Erfolg
„Auch in der zweiten Halbzeit haben wir keinen richtigen Zugriff gehabt und konnten uns keine Chancen erspielen. Wir haben schon deutlich bessere Spiele gemacht“, so Schmidt nach dem Spiel. Auch im zweiten Spielabschnitt wurden den 13.700 Zuschauern nur Fußballmagerkost angeboten. Ein Fernschuss von Torres (66.) und auf der anderen Seite von Skarke (70.) waren die einzig nennenswerten Offensivaktionen. Beide Versuche stellten die Torhüter aber vor keine größeren Probleme. Das Spielgeschehen fand zumeist im Mittelfeld statt und es entwickelte sich ein regelrechter Abnutzungskampf. Der KSC hatte aber optisch gesehen weiterhin mehr von der Partie, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Äußerst bitter für den KSC ist die Tatsache, dass sie auch beim zweiten Gegentreffer gehörig mitgeholfen haben. Denn ein Eckball von Schnatterer wurde direkt in dessen Füße geklärt. So erhielt Schnatterer einen zweiten Versuch und flankte den Ball auf den kurzen Pfosten. Dieses Mal hatte Griebsbeck weit und breit keinen Gegenspieler um sicher herum und beförderte den Ball mit seinem Knie aus fünf Metern über die Linie (82.). Die Karlsruher wurden in den Schlussminuten noch einmal aktiver. In der Nachspielzeit parierte Kevin Müller einen Fernschuss von Stoppelkamp. Danach hatte auch noch der eingewechselte Erwin Hoffer den Ausgleich auf dem Fuß, aber auch sein Abschluss verpasste sein Ziel. „Ein riesen Kompliment an meine Mannschaft, nie aufzugeben, immer daran zu glauben, auch in einem schwächeren Spiel, das Siegtor zu machen“, fand Schmidt auch lobende Worte für sein Team. Durch diesen glücklichen Erfolg gegen den KSC, festigt der 1. FC Heidenheim weiterhin seinen Platz in der Spitzengruppe und steht zumindest bis nach der Länderspielpause auf dem Relegationsplatz zur Bundesliga.