Heidenheims „schwere Geburt“ zum Saisonauftakt gegen Aue

Da hatten die Verantwortlichen, die die Spielpläne der beiden Bundesligen erstellen, einen guten Einfall. Sie sorgten dafür, dass zum Auftakt der neuen Saison der Aufsteiger aus Aue nach Heidenheim reist. Dorthin, wo der „Kumpelverein“ in der Saison 14/15 am letzten Spieltag äußerst tragisch aus der zweiten Liga abgestiegen sind. Torhüter Martin Männel köpfte in der 90. Minute den 2:2 Ausgleich und in der Nachspielzeit verpasste Aue äußerst knapp nur den dritten Treffer, mit welchem sie die Klasse gehalten hätten. Etwas mehr als ein Jahr später also wieder das Spiel in der Heidenheimer Voith-Arena, welches von gut 11.000 Zuschauern besucht wurde und wieder verlief es für die Veilchen äußerst unglücklich. Durch einen Treffer von Denis Thomalla kurz vor der Halbzeit konnte der FCH die ersten drei Punkte der Saison auf seinem Konto verbuchen. Frank Schmidt sprach von einer „schweren Geburt“, aber zeigte sich optimistisch, dass sein Team in den kommenden Partien noch deutlich stärker auftreten könne.

Aue besser, Heidenheim schlägt eiskalt zu

Bereits vor dem Spiel merkte man das Kribbeln und die Vorfreude, dass es endlich wieder losgeht, dementsprechend groß war die Unterstützung von den Rängen. Das Team von Schmidt jedoch benötigte einige Zeit, um warm zu werden. Die Gäste hatten leichtes Übergewicht und kamen durch Nicky Adler zum ersten Abschluss, den Kevin Müller jedoch problemlos parierte (10.). Auf der Gegenseite köpfte Mathias Wittek nur knapp über die Querlatte (14.). Aue zeigte sich sehr präsent und resolut in den Zweikämpfen. Dadurch litt aber das Spielerische auf beiden Seiten. Aber Aue konnte weitere Chancen für sich verbuchen. Mario Kvesic scheiterte aus der Distanz am Innenpfosten, den Abpraller konnte Wittek gerade noch vor Adler zur Ecke klären (30.). Zehn Minuten später ergab sich für Kvesic aus einer noch besseren Position die Chance zur Führung, aber Müller ging aus der eins gegen eins Situation als Sieger hervor. „Aue hat in dieser Phase besser gespielt und war sehr ballsicher“, so Schmidt. Doch das Spiel sollte sich sogar noch vor der Pause komplett wenden. Ein Einwurf von Marc Schnatterer wurde von den Gästen im eigenen Strafraum unglücklich verlängert. Tim Skarke kam an den Ball, dessen Schuss wurde jedoch geblockt. Der Ball sprang zu Thomalla, der sich mit dem Rücken zum Tor befand, er drehte sich um die eigene Achse und nahm den Ball direkt aus der Drehung. Aus zehn Metern fand der Ball mit Hilfe des Innenpfostens den Weg ins Tor, Männel war bei dem Versuch ins kurze Eck überrascht gewesen (42.).

Müller hält hinten die Null

Auch der zweite Spielabschnitt begann wie der erste. Aue zeigte sich wacher und hatte deutlich mehr Spielanteile. Alleine an der Chancenerarbeitung und Chancenverwertung haperte es. Besonders Kvesic dürfte heute wohl von Müller träumen. Nach feiner Einzelleistung drang er bis in den Strafraum ein, aus acht Metern aber zuckte der Fuß von Müller heraus und parierte somit auch diesen Abschluss von Kvesic (57.). Eine kleine Unsicherheit hatte Müller dann noch parat. Durch die Sonne griff er an einem scheinbar harmlosen Ball vorbei. Der eingewechselte Fabio Kaufmann schnappte sich das Leder und probierte es aus spitzem Winkel, aber Müller ist schnell nach hinten geeilt und konnte dann seinen Fehler auch gleich wieder selbst ausbügeln (77.). „In der zweiten Hälfte hatten wir es in der Defensive besser im Griff, ohne die ganz großen Konterchancen zu haben. Das ist sicher ein Manko, dass wir die uns bietenden Räume nicht richtig genutzt haben“, so Schmidt zum Auftreten seines Teams im zweiten Spielabschnitt. Erst in den letzten Minuten ergaben sich für die Heidenheimer die Chancen, um endgültig den Deckel auf die Partie zu machen. Doch insbesondere Ben Halloran agierte bei den Konterchancen zu sorglos (88. / 90.). Auch Marcel Titsch-Rivero scheiterte nach feiner Vorarbeit von David Atanga an Männel (90.). Ein ungewohntes Schlusswort gab es dann noch von Schmidt. „Christian Tiffert sprach im Interview, dass er von Heidenheim mehr erwartet hätte. Das ist ja das Schöne…wir haben 1:0 gewonnen und können noch viel mehr.“ Dies ist auch notwendig, um am kommenden Freitag bei 1. FC Nürnberg etwas Zählbares mitnehmen zu können.

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