"Hier brennen alle für den Verein": Rösler legt beim VfL los

Uwe Rösler soll den VfL Bochum vor dem totalen Absturz bewahren. In sieben von acht Spielen ging die Mannschaft von der Castroper Straße als Verlierer vom Platz, weshalb der neue Cheftrainer in der Länderspielpause schnell die Stellschrauben drehen muss. Wie er sich das vorstellt, erklärte der 56-Jährige bei seinem Amtsantritt.
"Müssen der Realität ins Auge sehen"
Sechs Niederlagen am Stück, dazu Platz 17 in der Tabelle. Mit gerade einmal drei Punkten steht der VfL Bochum nach dem Bundesliga-Abstieg erneut am Abgrund. "Wir müssen der Realität ins Auge sehen. Es geht nur darum, schnell aus dieser Tabellenregion zu kommen. Dafür bringt Uwe die Erfahrung mit", legte sich VfL-Präsident Andreas Luthe fest, dass der richtige Mann für die prekäre Lage gefunden wurde. Aber nicht nur das: "Zugleich kann er seine Qualitäten aber auch mittel- und langfristig einbringen. Es ist die perfekte Mischung."
Doch der Revierklub wird einen Schritt vor dem anderen gehen müssen. Mit Rösler soll es aber schnell bergauf gehen, wie auch Geschäftsführer Ilja Kaenzig mit Überzeugung sah: "Es ist jetzt schon spürbar, dass Uwe Rösler zum Verein passt. In jedem Gespräch ist herausgekommen, dass Uwe an die Sache glaubt. Er ist mutig in seiner Herangehensweise, das brauchen wir." Vier Punkte beträgt der Abstand zum rettenden Ufer, drei Zähler gilt es zumindest schonmal auf den Abstiegs-Relegationsplatz aufzuholen. Nach der Länderspielpause startet Rösler mit einem Topspiel am Samstagabend - zuhause gegen Hertha BSC.
"Bin immer positiv und optimistisch"
Sorgen machte sich der 56-Jährige erst einmal nicht. "Hier brennen alle für den Verein. Ich freue mich schon jetzt auf das erste Heimspiel. Samstagabend, Flutlicht. Besser geht es nicht. Die Mannschaft muss ans Limit gehen, dann verbessert sich auch automatisch wieder die Atmosphäre", kündigte Rösler für die Partie gegen Berlin an. Doch das sei in den kommenden zwei Wochen erst das Endprodukt. Bis dahin liegt viel Arbeit vor dem neuen Coach. "Ich bin immer positiv und optimistisch. In dieser Woche fehlen uns einige Spieler. Aber man muss es nehmen, wie es ist. Als Trainertyp bin ich fordernd, aber herzlich. Mut ist wichtig. Ich will schnell wissen, was jeder einzelne Spieler braucht", so Rösler.
Den nötigen Spirit habe der 56-Jährige bereits in der Partie gegen Düsseldorf gesehen, nun sollen Intensität und Aggressivität als Grundlage seines Spielstils gefördert werden. Wie die Formation auf dem Platz aussehen soll, ließ der Coach zum Einstieg offen. "Ich bin ein flexibler Trainer. Dennoch wird das System nicht von Woche zu Woche verändert. Das überfordert, gerade in der jetzigen Situation. Es kommt darauf an, wer mich auf dem Platz überzeugt. Daher werde ich mich jetzt auch noch nicht auf ein System festlegen", erklärte Rösler.
Erste Einheit war am Montag
Das Mittelfeld könne das Herzstück der Mannschaft werden, aber auch die Balance sei entscheidend. Mit fast zwei Gegentoren pro Partie muss Rösler auch die Abwehr stabilisieren, wie er selbst festhielt. Die Aufgabe wird der neue Cheftrainer mit Freude annehmen: "In den aktuellen Tabellenregionen zählt nur das Hier und Jetzt, wir müssen zunächst mal den Turnaround schaffen. Nur daran denke ich aktuell. Das nötige Erfolgserlebnis müssen wir uns erarbeiten. Das geht nur über die tägliche Arbeit." Und die beginnt für Rösler schon am Montag mit der ersten Trainingseinheit.