HSV im Endspurt ganz cool: "Ob Frühlings- oder Final-Flatter..."

Fällt am 33. Spieltag die Entscheidung im Aufstiegsrennen? Wenn des nach dem Hamburger SV geht, dann nicht. Denn die Elbestädter können mit einem Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth (Samstag, 20:30 Uhr) alles offen halten. Wie die Konkurrenz zu dem Zeitpunkt gespielt hat, werden Tim Walter und seine Mannschaft bis zum Anstoß wissen. Doch an der Elbe bekommt niemand die "Flatter".
"Was einmal war, ist jetzt egal"
Am Freitagabend kann Darmstadt schon alles mit einem Sieg perfekt machen, die Heidenheimer müssten bei einem Erfolg am Samstagnachmittag auf das Ergebnis aus dem Volksparkstadion warten. Dort will Cheftrainer Tim Walter das Rennen um die direkten Aufstiegsplätze offen halten. "In der Vorsaison waren wir nicht in dieser Situation", erinnerte der 47-Jährige in der Spieltags-Pressekonferenz daran, dass der HSV zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr in der Verfolgerrolle war - und sich damals den Relegationsplatz noch geschnappt hat. Nun wollen die Hamburger ihn mindestens verteidigen.
"Es geht darum, unsere Hausaufgaben zu machen. Wir sind gut beraten, unsere Spiele zu gewinnen", erklärte Walter, worauf es in den letzten beiden Partien ankommt. Ergebnisse aus vergangenen Spielzeiten zählten für den HSV-Coach nicht mehr. "Was einmal war, ist jetzt egal. Ob Frühlings-Flatter oder Final-Flatter - es ist einfach eine schwierige Liga", so Walter deutlich. "Wenn wir unser Spiel durchdrücken und gemeinsam mit Club und Fans alles investieren, dann werden wir auch am Wochenende das Spiel gewinnen und die drei Punkte bei uns behalten. Alles andere können wir nicht beeinflussen."
Plädoyer für riskante Spielweise
Trotzdem beträgt der Rückstand auf Heidenheim nur einen Punkt, zu den Lilien aus Darmstadt sind es vier Zähler. Die Lage ist alles andere als aussichtlos. "Es wäre schön, wenn die Konkurrenz stolpert, aber das Einzige, was wir tun können, ist bereit zu sein, wenn ein Fehltritt erfolgt, diesen zu nutzen", betonte Walter, dass trotzdem zuerst die eigenen Hausaufgaben gemacht werden müssen. Dass die Konkurrenten vorlegen - und somit möglicherweise den Druck auf den HSV erhöhen - spiele am Samstagabend wiederum keine Rolle. Dort wolle sich Walter mit seiner Mannschaft auf die Zuschauer konzentrieren.
"Es kommen nicht umsonst immer 57.000 Zuschauer ins Stadion. Sie kommen nicht, weil wir behäbig spielen oder uns hinten reinstellen, sondern weil wir uns darüber definieren, Tore zu erzielen", freute sich der Fußballlehrer - und verwies damit auf die 67 Tore, die den HSV zurzeit als offensivstärkstes Team der Liga auszeichnen. Doch zuletzt gab es auch hinten zu viele Tore. "Generell macht den Fans und Zuschauern diese Spielweise aber Spaß. Zudem wollen sie, dass wir immer alles raushauen und investieren. Das ist unsere Aufgabe", so Walter. Ausfälle neben den Langzeitverletzten hat der 47-Jährige nicht zu befürchten.