HSV trennt sich von Christian Titz - Hannes Wolf übernimmt

Paukenschlag beim Hamburger SV: Trainer Christian Titz ist mit sofortiger Wirkung freigestellt worden - das gab der Bundesliga-Absteiger am Dienstagmittag überraschend bekannt. Neuer Trainer ist Hannes Wolf.

Konsequenzen aus sportlichen Entwicklung

Mit der Entlassung von Christian Titz zieht der Vorstand "die Konsequenzen aus der sportlichen Entwicklung", wie es in einer Mitteilung heißt. Nach zehn Spieltagen belegt der HSV mit 18 Punkten zwar den fünften Tabellenplatz, holte aus den letzten fünf Spielen allerdings nur einen Sieg. Im heimischen Volkspark warten die Norddeutschen seit drei Spielen auf einen Dreier, zwischenzeitlich setzte es eine 0:5-Klatsche gegen Regensburg.

Vor allem offensiv blieb der HSV, der mit dem teuersten Kader der Zweitliga-Geschichte antritt (28,5 Millionen Euro), zuletzt hinter den Erwartungen zurück - drei der letzten vier Partien endeten 0:0. Überhaupt erzielte der einstige Bundesliga-Dino in vier von sechs Heimspielen kein Tor. "Wir tun uns schwer, klare Chancen herauszuspielen. Das müssen wir besser machen, das muss unser Anspruch sein", hatte Sportvorstand Ralf Becker bereits nach dem 0:0 gegen Bochum am vergangenen Sonntag gesagt.

Becker sieht Saisonziel in Gefahr

Nun sei man zu der Erkenntnis gelangt, "dass wir leider nicht die angestrebte Entwicklung genommen haben und ein erhöhtes Risiko sehen, dass wir unser Saisonziel (direkter Wiederaufstieg; Anm. d. Red.) verfehlen werden", begründet Becker.

Titz, der noch bis 2020 unter Vertrag steht, hatte das Traineramt Mitte März von Bernd Hollerbach übernommen und aus 18 Liga-Spielen 31 Punkte geholt (neun Siege, vier Unentschieden). Den ersten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte konnte der 47-Jährige trotz eines starken Endspurts nicht mehr verhindern. Mit einer neuen Mannschaft sollte Titz den HSV auf direktem Wege zurück in die Bundesliga führen. Doch dass er dieses Ziel erreichen wird, daran glaubten die Verantwortlichen nun mehr mehr. Titz ist damit nach Uwe Neuhaus (Dresden), Stefan Leitl (Ingolstadt), Ilia Gruev (Duisburg) und Kenan Kocak (Sandhausen) bereits der fünfte Trainer, der in dieser Saison seinen Posten räumten muss - und das nach zehn Spieltagen.

Wolf übernimmt

Sein Nachfolger ist mit Hannes Wolf bereits gefunden. Der 37-Jährige, der bereits vor einigen Wochen im HSV-Umfeld als möglicher Titz-Nachfolger gehandelt wurde, trainierte zuletzt zwischen September 2016 und Januar 2018 den VfB Stuttgart und führte die Schwaben in der Saison 2016/17 zum Wiederaufstieg in die Bundesliga. Genau das soll Wolf nun auch mit dem HSV schaffen - derzeit liegen die Hamburger nur zwei Punkte hinter Tabellenführer Köln.

Bereits am Dienstagnachmittag wird Wolf seine Arbeit aufnehmen und am Mittwoch das erste Training leiten. Vor seiner Zeit beim VfB, wo er im Januar diesen Jahres nach einer Serie von sieben Niederlagen aus acht Spielen freigestellt wurde, war der 37-Jährige Nachwuchstrainer bei Borussia Dortmund. Sein Debüt als HSV-Coach feiert Wolf am kommenden Freitag beim Auswärtsspiel in Magdeburg, danach geht es zum Pokal nach Wiesbaden, ehe das Absteiger-Duell gegen den 1. FC Köln ansteht.

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