Hürzeler hat St. Pauli noch nicht gerettet: "Weiter in brenzliger Lage"

Drei Siege ohne Gegentreffer haben den FC St. Pauli in der Tabelle klettern lassen. Die Gefahr ist aber noch nicht gebannt, wie Fabian Hürzeler vor dem Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Magdeburg (Samstag, 13 Uhr) erklärt. Dort muss sich der ungeschlagene Cheftrainer nicht nur einer stimmungsvollen Kulisse, sondern auch dem untypischen Offensivdrang eines kriselnden Teams stellen.

"Keine Erleichterung oder Zufriedenheit"

Dank der jüngsten Erfolgsserie wahren die Kiezkicker einen Vorsprung von sechs Punkten gegenüber dem Abstiegs-Relegationsplatz. Die gröbsten Sorgen, die Ex-Trainer Timo Schultz im Winter den Job kosteten, sind beiseite geschoben worden. Oder etwa nicht? "Die guten Ergebnisse haben meine Einstellung und den Druck nicht verändert. Es gibt bei uns und bei mir persönlich keine Erleichterung oder Zufriedenheit", erklärt FCSP-Coach Fabian Hürzeler in der Pressekonferenz vor dem vierten Spiel des Jahres. In Magdeburg werden die Hamburger gefordert sein. "Wir befinden uns weiterhin in einer brenzligen Situation. Wir gehen mit demselben Druck und derselben Intensität in die nächsten Spiele", so Hürzeler.

Der 29-Jährige kann zwar auf eine herausragende Bilanz zurückblicken, da er in den ersten drei Spielen als Cheftrainer nicht einmal ein Gegentor bekommen hat. Doch angesichts der Konstellation in der Tabelle ist das Duell in Magdeburg ein Abstiegskracher zweier direkter Konkurrenten. "Die Atmosphäre im Magdeburger Stadion ist atemberaubend. Ich habe das beim Pokalspiel schon mal erlebt. Laut, hektisch und emotional. Das wird ein Faktor werden", stellt sich Hürzeler auf ein intensives Spiel ein. Und zwar mit einem klaren Auftrag: "Wir müssen mutig aufspielen, mit viel Selbstvertrauen agieren und von Beginn an Ruhe reinbekommen, um die Hektik aus dem Spiel zu bekommen."

Nur Saliakas muss ersetzt werden

Die Magdeburger agieren in der Offensive recht untypisch für einen Abstiegskandidaten, weswegen die Hamburger Abwehr auf der Hut sein soll. "Spielerisch wird es eine schwierige Aufgabe, unsere Defensive wird gefragt sein", fordert der Cheftrainer. Dazu wird der FCSP wieder selbst den Weg nach vorne suchen, um die eingeschlagene Marschroute fortzuführen. Mit der Gesamtsituation kann Hürzeler entsprechend zufrieden sein, doch geschafft ist noch nichts. "Wir definieren uns nicht über die Situation. Wir tun gut daran, uns auf den Prozess zu konzentrieren und uns ständig weiterzuentwickeln", bekräftigt der 29-Jährige.

In Magdeburg wird Hürzeler weiterhin auf Adam Dźwigała und Luca Zander verzichten müssen, die aber wieder ins Training eingestiegen sind. Auch Christopher Avevor sammelt nach langer Verletzungspause Spielpraxis in der U23-Mannschaft. "Es ist total positiv, dass Jackson wieder auf dem Platz steht. Ich bin froh, dass er sich in der U23 stabilisieren kann", freut sich Hürzeler über die Rückkehr des Ex-Kapitäns. Sein Nachfolger, Jackson Irvine, scheint trotz eines Pressschlags und verringertem Training einsatzbereit zu sein. Zugleich gilt es Manolis Saliakas (Gelbsperre) zu ersetzen. "Wir haben mehrere Optionen, um den Ausfall zu kompensieren. Ein Einsatz von Jannes Wieckhoff ist nur eine Möglichkeit. Connor Metcalfe zurückzuziehen, ist auch eine Option", bewertet Hürzeler die Situation. Doch Metcalfe, der in den letzten zwei Spielen zwei Treffer als Rechtsaußen machte, wird selbstverständlich auch gerne weiterhin in der Offensive gesehen.

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