"Ist mir scheißegal": HSV patzt beim FCM und bekommt viel Spott ab

Der Hamburger SV ist im Rennen um den Aufstieg der große Verlierer des Spieltages. Mit 2:3 unterlagen die Norddeutschen beim 1. FC Magdeburg. Auch das zweite Saisonspiel gegen den Aufsteiger ging verloren. Der zweite Platz ist nun schon vier Punkte entfernt. Die Verfolger sind auf sechs Zähler herangerückt. Zudem mussten sich die Spieler noch den Spott der Magdeburger Fans anhören. 

"Natürlich ist es eng"

"2. Liga, Hamburg ist dabei", hallte es in den Schlussminuten lautstark durch die MDCC-Arena. Der 1. FC Magdeburg hatte durch Tatsuya Ito gerade das 3:1 geschossen - die Partie war damit entschieden (86.). Die Fans der Hausherren machten sich einen Spaß daraus, den Gästen noch einmal unter die Nase zu reiben, dass sie durchaus den Relegationsplatz zu verspielen drohen. Zuletzt gewann die Mannschaft auswärts am 5. Februar. Seitdem gab es drei Punkte in sechs Partien. Die Verfolger aus Paderborn (der nächste Gegner, bei dem Bakery Jatta gelbgesperrt fehlen wird) und St. Pauli sind sechs Punkte entfernt. Vier Punkte sind es Abstand auf den zweiten aus Heidenheim.

"Natürlich ist es eng, wir haben heute Punkte verloren, die wollen wir in den nächsten Spielen wieder zurückholen", sagte Schlussmann Daniel Heuer Fernandes beim "MDR". Zu den Spottgesängen der FCM-Fans hatte er auch eine klare Meinung: "Das ist mit scheißegal, wir schauen nur auf uns. Wir stehen auf dem dritten Platz. Ich weiß nicht, wo Magdeburg steht. Aber ich glaube, das gibt uns Recht genug, dass wir positiv in die kommenden Wochen schauen."

Zwei Ex-Spieler treffen gegen den HSV

Dabei begann die Partie für die Gäste gut. Doch Treffer von Heyer (19.) und David (20.) wurden nach Sichtung der TV-Bilder wegen Abseits die Gültigkeit aberkannt. Die erste gute Chance nutzten die Hausherren durch Moritz Kwarteng, der im Rückraum der Abwehr zum Schuss kam und platziert abschloss (32.). Kwarteng spielte wie Ito einst für den HSV. Doch die Rothosen kamen zurück. Robert Glatzel passte nach Balleroberung auf Sonny Kittel, der die Gegenspieler noch schwindlig spielte und dann zum Ausgleich traf (42.). 

Und der VAR war auch zu Beginn des zweiten Durchgangs kein HSV-Freund. Nach einem vermeintlichen Foul von Daniel Elfadli an Glatzel zeigte Schiedsrichter Harm Osmers auf den Punkt. Doch er schaute sich die Situation noch einmal an, nahm seine Entscheidung dann zurück (52.). "Diese Niederlage tut weh, da wir zwei Tore schießen, die zurückgenommen werden, und zusätzlich noch einen Elfmeter aberkannt bekommen. Das macht etwas mit dir als Mannschaft", meinte Sebastian Schonlau. 

"Letzte Konsequenz hat gefehlt"

Der Verteidiger und Kapitän sah, dass seiner Mannschaft "offensiv wie defensiv die letzte Konsequenz gefehlt" habe. "Deshalb haben wir heute auf die Fresse bekommen, was natürlich wehtut, aber wir gucken weiter nach vorn und machen weiter." War die Partie nach einer Stunde noch offen und ausgeglichen, habe der HSV "zum Ende hin komplett den Faden verloren", monierte Glatzel. Baris Atik wurde von Jason Ceka angespielt und beförderte den Ball überlegt in die Maschen (74.). Zwölf Minuten später war Ito zur Stelle. Der späte Treffer von Ludovit Reis zum 3:2 kam für die Gäste zu spät. "Bei uns hat heute einfach relativ viel gefehlt, wir müssen viel entschlossener zu Werke gehen, das haben wir nur phasenweise getan. Und wir kriegen viel zu viele Gegentore, das müssen wir uns ankreiden", kritisierte auch Sport-Vorstand Jonas Boldt.

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