Karlsruher SC gelingt in München "historisches Weiterkommen"

Es war kein berauschendes Fußballfest, das der Karlsruher SC am Dienstagabend gezeigt hatte. Doch das war nach intensiven 90 Minuten auch egal: Erstmals seit der Saison 1996/97 stehen die Badener wieder im Viertelfinale des DFB-Pokals, setzten sich mit 1:0 bei Drittligist TSV 1860 München durch.
"Bei uns hatte von allem etwas gefehlt"
Die erste Halbzeit und zugleich den Auftritt seiner Mannschaft hatte Trainer Christian Eichner schnell zusammengefasst: "Bei uns hatte von allem etwas gefehlt: die letzte Gier, die letze Wachsamkeit, die letzte Frische", sagte der 39-Jährige im Anschluss auf der Pressekonferenz. "Wir haben sehr stark leiden müssen." Ganz gegensätzlich sei der Gegner aufgetreten: Die Löwen seien ein "sehr gut organisierter" Kontrahent gewesen, der "kaum Räume zugelassen" und "keine Fehler angeboten" hatte. "Sie haben uns zwei, drei Mal vor größere Probleme gestellt. Mit etwas Fortüne hätte sie in Führung gehen können, vielleicht sogar müssen." Doch der KSC überstand die ersten 45 Minuten unbeschadet. "Wir haben das in der Halbzeit angesprochen und korrigiert, die Jungs aufgeweckt."
Und die Maßnahme fruchtete, im zweiten Durchgang hatte Eichner eine "anderer Mannschaft auf dem Platz" gesehen: Frühe Balleroberungen und eine konsequentere Spielweise Richtung gegnerisches Tor waren plötzlich da. "Wir haben versucht, Dinge in den Sechzehner zu bringen, um den Gegner zu Fehlern zu zwingen." Und den Lohn gab es Mitte des zweiten Abschnitts. Nachdem Fabian Greilinger eine Flanke im Grätschen mit dem Arm geblockt hatte, entschied Schiedsrichter Martin Petersen auf Elfmeter. Marvin Wanitzek übernahm die Verantwortung und schoss das Tor des Tages (69.). "Folgerichtig" sei der Treffer gewesen, meinte der KSC-Coach.
Hoffen auf erstes Heimspiel
Danach habe sein Team gute Situationen zur Vorentscheidung nicht genutzt und musste deshalb "am Ende zittern". Die beste Chance für die Hausherren hatte Erik Tallig, der an Karlsruhes Schlussmann Marius Gersbeck scheiterte (76.). Unterm Strich sei es ein "dreckiges 1:0" gewesen, das den ersten Viertelfinal-Einzug des KSC seit 25 Jahren bedeutete. "Kompliment an die Mannschaft. Es war ein historisches Weiterkommen." Für die Auslosung der nächsten Runde am Sonntag wünscht sich Eichner "eine Losfee, die mal Esprit hat und uns als erstes zieht". Denn bislang musste der KSC in Lotte (4:1), Leverkusen (2:1) und eben München antreten. Sollte es mit dem Heimspiel klappen, hofft der Ex-Profi auf mehr Zuschauer und einen "einigermaßen brodelnden Wildpark".