"Kein normaler Verein": Pieckenhagen äußert sich zu Hansa-Planungen

Nach der langersehnten Rückkehr in das Bundesliga-Unterhaus stehen die Verantwortlichen von Hansa Rostock vor der schwierigen Aufgabe, den Kader mit begrenzten finanziellen Mitteln auf Zweitliganiveau bringen zu müssen. Gegenüber dem "Sportbuzzer" sprach Hansa-Sportvorstand Martin Pieckenhagen über die Bedeutung des Aufstiegs und laufende Planungen. 

Transferverhandlungen laufen langsam an

Nach einer gefühlten Ewigkeit ereilte den F.C. Hansa Rostock am Ende der vergangenen Saison die Erlösung – Aufstieg! Wie groß die Erleichterung war, lassen die Worte von FCH-Sportchef Martin Pieckenhagen erahnen: "Ich bin sehr glücklich, dass wir uns für die Arbeit belohnt haben und nach neun Jahren die Sehnsucht so vieler Menschen nach dem Aufstieg in die 2. Liga erfüllt haben." Auch für Pieckenhagen persönlich war es ein spezieller Moment: "Der Aufstieg mit Hansa ist für mich das Größte. Jeder, der mich kennt, weiß, wie viel er mir bedeutet." Trotzdem genoss der 49-Jährige den Erfolg eher "im Stillen". Womöglich, um Kraft zu tanken für das anstehende Gezerre auf dem Transfermarkt.

Denn klar ist: Für den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga muss die Kogge Verstärkungen an Land ziehen. "Unsere Mannschaft soll in der kommenden Saison aus circa 26 Feldspielern und drei Torhütern bestehen. Ich gehe davon aus, dass wir zwischen sechs und neun Spieler dazu holen werden. Wenn sich Spieler mit laufenden Verträgen nicht verleihen lassen möchten, werden wir weniger machen." Dass die Verantwortlichen bei den Umbauarbeiten auch schmerzliche Entscheidungen nicht scheuen, haben sie bereits bewiesen: Sechs gestandene Profis mussten zuletzt ihre Koffer packen, darunter Nils Butzen und Korbinian Vollmann. "Wenn man romantisch denkt, hätten es alle sechs verdient gehabt, mitgenommen zu werden. Die Realität ist aber eine andere. Unsere Aufgabe ist es, die Qualität im Kader zu verbessern."

"Spieler sollen nicht wegen des Geldes kommen"

Um das zu erreichen, gilt es, die fehlende Zweitligaerfahrung mit viel Verhandlungsgeschick auszugleichen. Finanziell kann Hansa mit den Großen der Liga nämlich nicht mithalten. Pieckenhagen stellt klar: "Wir brauchen Jungs, die hungrig sind und Bock haben, in der 2. Liga zu spielen. Im vergangenen Jahr hat uns die Mentalität der Mannschaft stark gemacht. Sie bleibt eine wichtige Grundlage. Spieler, die zu Hansa Rostock kommen, sollen nicht des Geldes wegen, sondern wegen der Aufgabe beziehungsweise der Perspektive kommen. Darüber hinaus sollten sie wissen, dass wir kein normaler Verein sind. Wir leben durch unsere vielen Mitglieder und Fans."

Bei der Akquise neuer Profis sind verschiedenste Modelle denkbar, wie der ehemalige FCH-Schlussmann weiter erklärt: "Ich schließe nichts aus. Generell wollen wir Spieler verpflichten, die ihre Qualität bereits höherklassig unter Beweis gestellt haben." Offenbar befinden sich die Verhandlungen mit dem ein oder anderen Profi schon im fortgeschrittenen Stadium. Beim Trainingsstart am 16. Juni sollen die ersten Neuen dabei sein. Anschließend plant Hansa die Reise in ein Trainingslager. "Ich war immer ein Freund davon, ins Trainingslager zu fahren, um die Gruppe enger zusammenzubringen. Derzeit beobachten wir, was möglich ist. Wenn es die Corona-Lage und die Verordnungen zulassen, werden wir ins Camp gehen."

 

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