Kiel auseinandergebrochen: "Ein schreckliches Scheißspiel"
Nach der höchsten Niederlage seit fast eineinhalb Jahren war für Holstein Schönfärberei tabu. Der kollektive Blackout beim 1:4 (1:4) beim 1. FC Kaiserslautern löste bei den "Störchen"neben ratloser Schockstarre vor allem scharfe Selbstkritik aus.
Johansson: "Waren nicht genug"
"Es war ein schreckliches Scheißspiel", fasste Abwehrroutinier Carl Johansson die schwere Schlappe in den Vereinsmedien mit drastischen Worten zusammen. Höher hatten die Norddeutschen zuletzt beim 1:6-Desaster im September vorigen Jahres bei ihren ersten Gehversuchen im Oberhaus gegen Rekordmeister Bayern München verloren. Für Johansson kaum überraschend: "Kaiserslautern war in allen Bereichen besser, wir waren einfach nicht genug. Wir sind maßlos enttäuscht."
Auch Torwart Jonas Krumey war angesichts der völlig auseinandergebrochenen Abwehr, die bis zu ihrem desolaten Auftritt auf dem Betzenberg vor der Pause zu den besten Defensivreihen des Unterhauses gehörte, geradezu konsterniert: "Ich habe keine Erklärung", sagte der 21-Jährige spürbar mitgenommen.
Rapp stellt sich vor Mannschaft
Selbst KSV-Trainer Marcel Rapp hatte auf die zwangsläufigen Fragen nach den Gründen für die herbe Abfuhr zunächst ebenfalls keine schlüssigen Antworten. "Ich habe es als Trainer nicht geschafft, die Mannschaft so vorzubereiten, dass wir Punkte holen", stellte sich der Coach aber in der Pressekonferenz vor seine Spieler.
Auch seine Hoffnung nach dem zwischenzeitlichen 1:2 seiner Mannschaft durch einen Foulelfmeter von Alexander Bernhardsson (28.) blieb unerfüllt: „Leider ist das Spiel so wie vorher weitergegangen. Die Gelb-Rote für David Zec (49.) ließ kurz nach dem Seitenwechsel auch die kühnsten Träume von einer Wende platzen.
Kiels setzte durch die zweite Niederlage in den vergangenen drei Begegnungen auch seinen Negativtrend fort. Nach insgesamt mittlerweile sechs Spielen mit nur einem Erfolgserlebnis befindet sich die Aufstiegszone fast schon außer Sichtweise.
Bis zur Chance auf Wiedergutmachung am Samstag gegen Hertha BSC muss Rapp für eine Trendumkehr jedoch erst ein Rätsel lösen: "Wir müssen aufarbeiten, warum wir nicht bereit waren zu spielen."