Kiel hält HSV auf Distanz: "Punkt macht uns nicht ärmer"

Holstein Kiel verpasste am Montagabend die große Chance, den Hamburger SV auf sechs Punkte zu distanzieren. Das lag vor allem an der Überlegenheit des Gegners, der den Störchen alles zum Punktgewinn abverlangte. Nach der Partie waren sich alle einig, dass zumindest der Punktgewinn auch wirklich als Gewinn zu sehen war. Nun müssen Aggressivität und Frische aufgetankt werden.

"Distanz gehalten"

"Der Punkt macht uns nicht ärmer", fasste KSV-Cheftrainer Ole Werner das 1:1-Unentschieden gegen den Hamburger SV in der Pressekonferenz nach besagtem Spiel zusammen. Damit war prinzipiell auch schon alles gesagt, denn nach einem frühen Treffer der Störche dominierte der Gegner das Spiel - doch Kiel hielt Stand. "Dass sich meine Mannschaft in einem Spiel mit einem Punkt belohnt, in dem nicht alles top war, ist auch eine Qualität", lobte Werner das Team im Anschluss und betonte, dass der Punktgewinn in jedem Fall ein Bonus auf dem Konto wäre, dessen Wert sich am Saisonende noch herausstellen könnte.

Denn obwohl Kiel die Chance verpasste, den HSV auf sechs Punkte zu distanzieren, ließen die Störche den vermeintlichen Aufstiegs-Favoriten auch nicht näher herankommen. "Ich bin froh, dass wir hier einen Punkt geholt und die Distanz gehalten haben", bewertete Sport-Geschäftsführer Uwe Stöver den Ausgang der Partie und ging dafür noch näher in die Spielanalyse: "In der ersten Halbzeit war es ausgeglichen, was die Spielanteile und Torchancen betrifft. Nach der Pause hat der Gegner viel Druck erzeugt, ohne richtig zwingend zu werden." Angesichts von 17 Torschüssen auf den Kieler Kasten war der Punktgewinn dennoch "der glücklicheren Art", wie auch Stöver zuordnete.

Kiels System funktioniert

In Hamburg zollte Kiel auch dem straffen Programmplan Tribut, den Werner nach wie vor als etwas Positives sah. Trotzdem gab der 32-Jährige zu: "In der ein oder anderen Situation war unsere Aggressivität und Frische nicht zu 100 Prozent da." Auch Alexander Mühling wirkte nicht mit, weil ihn kurzfristig Rückenprobleme aus der Startelf warfen. Weil aber keine strukturelle Verletzung vorliegt, rechnet Werner mit einer schnell Rückkehr des Mittelfeldspielers. Dass die Kieler Spielweise trotz all dieser Widrigkeiten klappte, erfreute den Coach durchaus: "Von der Systematik hat es phasenweise funktioniert. Es lebt alles von der Intensität, deswegen haben wir den HSV vor weniger Probleme stellen können, als wir es vor dem Spiel vorgenommen haben."

Schon am Freitag (18:30 Uhr) geht es "Schlag auf Schlag weiter", wenn die Störche nach Heidenheim reisen. Dort müssen sie den nächsten Verfolger auf Distanz halten. Die kurze Zeit zwischen den Partien sei unglücklich, so Werner, aber in Kiel würden sie die Herausforderung annehmen. Denn so überlegen der HSV am Montagabend wirkte, so sah es auch schon andersherum aus. "Es gab auch Spiele, in denen wir drückend überlegen war, wo wir verloren haben. So etwas gibt es im Fußball", strickte Werner keinen Zusammenhang zwischen den äußeren Faktoren. Beeinflussbar sind diese ohnehin nicht.

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