Kiel trennt sich von Manager Wohlgemuth - Stöver übernimmt

Überraschender Personalwechsel bei Holstein Kiel: Wie die Störche am Montag bekanntgaben, wurde Fabian Wohlgemuth von seinen Aufgaben als Geschäftsführer Sport mit sofortiger Wirkung entbunden. Der Nachfolger steht mit Uwe Stöver, bereits zwischen Dezember 2015 und Mai 2016 bei den Störchen aktiv, schon fest.

Gründe für Wohlgemuth-Aus offen

Seit Juni 2018 fungierte Wohlgemuth als Manager bei der KSV Holstein, nun haben sich beide Seiten "auf eine Beendigung der Zusammenarbeit geeinigt", wie es in einer Mitteilung heißt. Zu den Hintergründen machte der Verein keine Angaben. Nach neun Spieltagen steht Kiel mit nur acht Punkten und lediglich zwei Siegen auf dem drittletzten Platz. Beim 1:2 gegen Regensburg am Sonntag gaben die Störche nicht nur eine Führung aus der Hand, sondern verloren bereits zum fünften Mal in dieser Saison. Schon nach dem 6. Spieltag trennten sich die Störche von Trainer André Schubert, den Wohlgemuth erst im vergangenen Sommer verpflichtet hatte. Ein Missverständnis, wie sich herausstellte.

"Wir danken Fabian Wohlgemuth für seine Arbeit, die er für die KSV geleistet hat und wünschen ihm für seine berufliche Zukunft alles Gute", sagt Aufsichtsrat-Vorsitzender Dr. Stefan Tholund.  Wohlgemuth war die Nachfolge des zum Hamburger SV abgewanderten Ralf Becker angetreten und hatte bei der KSV einen Vertrag bis Juni 2021 unterschrieben. In der Amtszeit des 40-Jährige nahm Kiel allein auf dem Transfermarkt 8,5 Millionen Euro ein.

Stöver kehrt zurück

Neuer Sport-Geschäftsführer ist mit Uwe Stöver ein alter Bekannter: Der 52-Jährige stand bereits von Dezember 2015 bis Mai 2016 als Sportchef beim damaligen Drittligisten unter Vertrag und stellte mit Trainer Karsten Neitzel das Gros jenes Kaders zusammen, mit dem der KSV in der folgenden Saison der Aufstieg in die 2. Liga gelang. "Ich habe Holstein Kiel in dieser Zeit als familiären Verein kennengelernt, in dem alle Mitarbeiter mit hoher Professionalität und großer Leidenschaft für den Erfolg arbeiten", sagt der gebürtige Wuppertaler. Stöver war seinerzeit aus privaten Gründen vorzeitig in seine Wahlheimat Mainz zurückgekehrt und hatte die Verantwortlichen der Störche um die Auflösung seines Vertrages gebeten.

"Mir ist dieser Schritt seinerzeit unglaublich schwergefallen, aber er war in diesem Moment alternativlos. Es freut mich ungemein, dass ich nun noch ein zweites Mal bei diesem spannenden Verein an Bord gehen darf", betont Stöver. Nach seiner Zeit in Kiel arbeitete der 52-Jährige als Sportdirektor beim 1. FC Kaiserslautern (Mai 2016 bis Juni 2017) sowie beim FC St. Pauli (Oktober 2017 bis April 2019).

Vertrag bis 2022

Für den Aufsichtsrat, so Tholund, sei nach der Entscheidung, die Zusammenarbeit mit Fabian Wohlgemuth zu beenden, die Anfrage bei Uwe Stöver der logische Schritt gewesen. "Wir haben ihn in Kiel in sehr guter Erinnerung behalten und fanden es sehr bedauerlich, dass er uns vorzeitig verlassen musste. Für seine Beweggründe hatten wir allerdings vollstes Verständnis." Stöver, so Tholund weiter, sei für die Verantwortlichen von Holstein Kiel der "absolute Wunschkandidat" gewesen.

Wie sein Vorgänger wird auch Stöver als Vizepräsident Mitglied des dreiköpfigen Präsidiums werden, dem bereits Steffen Schneekloth (Präsident) und der Kaufmännische Geschäftsführer Wolfgang Schwenke (Vizepräsident) angehören. Im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch wird der 52-Jährige, der einen Vertrag bis 2022 unterschrieben hat, offiziell vorgestellt.

Wie es für Imterimstrainer Ole Werner weitergeht, ist offen. Kurios: Noch am Sonntag hatte Wohlgemuth dem 31-Jährigen das Vertrauen ausgesprochen - keine 24 Stunden später wurde dem Geschäftsführer Sport nun selbiges entzogen.

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