Kiel trotzt dem Elfer-Kuriosum: "War eine Wahnsinnsszene"

KSV-Akteur Michael Eberwein sorgte mit seinem überraschenden Elfmeter am Freitagabend zwar für die kurioseste Szene des Spiels, doch wichtig war für Kieler Störche am Ende nur der 2:1-Heimsieg gegen den VfL Bochum. Über Nacht steht das Team von Neu-Coach Ole Werner plötzlich im oberen Tabellendrittel.

"Er kannte die Regel nicht"

Bei einem Bochumer Erfolg wären die Kieler Störche auf den Abstiegs-Relegationsplatz abgerutscht, doch stattdessen kletterte das Team von Ole Werner selbst in der Tabelle hinauf. Im ersten Spiel nach seiner Beförderung zum Cheftrainer führte der 31-Jährige sein Team über Nacht auf den sechsten Rang. "Am Ende haben wir das Ergebnis leidenschaftlich verteidigt. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden", lobte der Übungsleiter seine Mannschaft, die er aber noch am Anfang ihrer Entwicklung sah.

Über sie Szene des Spiels sprach der neue Cheftrainer auch: "Der Elfmeter gegen uns war eine Wahnsinnsszene." Als Verursacher des kuriosen Strafstoßes, der zum zwischenzeitlichen Ausgleich der Bochumer führte, sei Michael Eberwein direkt zu seinem Coach gekommen. "Er hat sich bei mir entschuldigt. Er kannte die Regel nicht", erklärte Werner auf der Kieler Vereins-Homepage. Am Ende konnte er es mit Humor nehmen: "Das wird er sich bestimmt noch das ein oder andere Mal anhören müssen."

Kiel zeigt Reaktion

Angesichts des 2:1-Heimsieges wollten sich die Kieler Verantwortlichen nicht lange mit dem Kuriosum, dass ein Spieler von der Bank einen Elfmeter verursachte, aufhalten. So auch Wolfgang Schwenke, der kaufmännische Geschäftsführer an der Förde: "Der Gegentreffer war natürlich komisch, aber die Regel gibt es nun einmal. Die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt und die Zuschauer waren gut drauf." Im Vordergrund blieb das Sportliche und auch da setzte Werner an. Denn nach dem Führungstreffer sei sein Team zu passiv geworden und der Ausgleich, wie er auch fiel, sei die Konsequenz.

"Wir haben auf den Ausgleich gut reagiert. Am Ende haben wir das Ergebnis leidenschaftlich verteidigt", sah Werner die richtige Reaktion. Dem pflichteten auch die beteiligten Akteure bei, zum Beispiel Hauke Wahl: "Die erste Hälfte war ziemlich komisch, aus unserer Mannschaft kannte diese Regel keiner. Es spricht aber für die Mannschaft, wie wir damit umgegangen sind." Vergessen wird die Regel in Kiel so schnell wohl keiner mehr, am Ende zählte aber mit Sicherheit nur der dreifache Punkterfolg gegen einen direkten Konkurrenten im Tabellenkeller der 2. Bundesliga. Aus dem Ole Werner seine Mannschaft nun mit dem dritten Sieg im fünften Spiel unter seiner Regie erst einmal herausführte.

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