Kiel will den Bann brechen: "Individuelle Verhaltensweisen klar verbessern"

Die Kieler erlebten einen Saisonstart zum Vergessen und müssen sich nun in eine bessere Ausgangsposition kämpfen. In der Art und Weise des eigenen Spiels sah Cheftrainer Ole Werner nicht das Problem, aber das individuelle Handeln müssen die Störche noch verbessern. Der große Hoffnungsträger ist natürlich Lewis Holtby - von dem jedoch keine Wunderdinge erwartet werden sollten.

"Nicht das, was wir uns vorstellen"

Keine Tore, keine Punkte - das muss sich für die KSV Holstein Kiel möglichst schnell ändern. Schon am heutigen Freitagabend (18:30 Uhr) nehmen die Störche einen neuen Anlauf in Düsseldorf, um endlich Zählbares auf das Konto zu bringen. Dazu muss Ole Werner die Schwächen seiner Mannschaft aufdecken und vermindern. Grundsätzlich sei es keine Frage der bisherigen Struktur, viel mehr gilt es "individuelle Verhaltensweisen klar zu verbessern". Jeder Akteur habe "für sich einzelnd" daran zu arbeiten, dass das Gesamtkonstrukt wieder besser funktioniert. Denn angesichts von neun Gegentreffern und keinem einzigen eigenen Tor ist klar: "Beides ist schlecht. Es ist beides nicht das, was wir uns vorstellen."

Die Hoffnungen ruhen daher auch auf Lewis Holtby, den die Kieler zu Wochenbeginn verpflichtet haben. Der Ex-Nationalspieler sei ein Spieler, der "über eine gewisse Erfahrung verfügt und eine gewisse Präsenz in der Kabine und auf dem Platz hat". Doch gleichzeitig hat Holtby seit drei Monaten nicht mehr mit einer Mannschaft trainiert, sich aber individuell fitgehalten. "Insofern wird er Zeit brauchen", kündigte Werner an, dass "wir keine Wunderdinge von ihm erwarten können". Trotzdem hat Holtby ähnliche Situationen schon erlebt und kann helfen, zumal "die Drucksituation eine andere ist" als bei vorherigen Vereinen. Eine Option für den Kader ist Holtby allemal.

Werner wird lauter

Ganz im Gegensatz zu Marco Komenda (Mittelfußbruch), Ahmet Arslan (Kreuzbandriss), Mikkel Kirkeskov (muskuläre Probleme) und Alexander Ignjovski (Bänderriss im Sprunggelenk). Zudem sind Noah Awuku und Ersatztorwart Timon Weiner für die U23-Mannschaft abgestellt. Gleichzeitig steht die KSV vor der Herausforderung, dass mit Fortuna Düsseldorf ein ambitionierter Gegner wartet. "Einer der größten Namen, obwohl einige dazu gekommen sind", kommunizierte Werner einen gesunden Respekt. "Sie haben einen Kader, der gewisse Ansprüche anmeldet. Jetzt ist es so, dass sie in der Regel eine Kompaktheit auf den Platz bringen und aggressiv verteidigen." Genau das müssen auch die Störche wieder zeigen.

Für Werner lag das Hauptaugenmerk in der verhältnismäßig kurzen Trainingswoche daher auf defensiver Stabilität, denn die magere Offensive sei bislang nicht ausschlaggebend. "Man muss auch festhalten, dass wir jedes Mal vier Tore hätten schießen müssen, um zu gewinnen", hielt der KSV-Coach fest, dass zunächst die Viererkette wieder stabiler stehen muss. Dazu wurde es im Training auch mal lauter unter der Woche: "Das passiert schon mal. Es ist mein Job als Trainer, die Dinge in der Art und Weise anzusprechen, wie sie auch gehört finden. Das ist mal lauter, mal vor der Gruppe, mal in Einzelgesprächen." Nun hoffen die Kieler, dass Werner dazu noch die passenden Worte gefunden hat.

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