Kind vor Gericht gegen die 96-Bosse: Entscheidung schon am Dienstag?

Am 28. Juli wurde Martin Kind vom Vereins-Vorstand von Hannover 96 gefeuert. Der 78-Jährige weigerte sich dagegen, reichte eine einstweilige Verfügung ein - mit überschaubarem Erfolg. Am heutigen Dienstag wird der Streit vor dem Landesgericht fortgeführt. Ein Urteil gegen den Verein könnte auch Auswirkungen auf die 50+1-Regel haben. 

Kommt Kind zum Termin?

Die Verhandlung vor der 7. Kammer ist laut "Bild" öffentlich, der Beginn ist um 11.30 Uhr. Ob mit Martin Kind der Hauptprotagonist erscheint, ist jedoch offen. Eine Anwesenheitspflicht besteht für ihn nicht. Kind hatte eine Berliner Kanzlei beauftragt. Kind nimmt nach Informationen der "Bild" aber auch nicht an der DFL-Versammlung am Dienstag teil. Eventuell zieht er sich komplett zurück oder dies spricht für ein Erscheinen vor Gericht.

Kind wollte per Einstweiliger Verfügung auf seinen Posten zurück. Das zuständige Landgericht verweigerte dies jedoch, erließ am 30. Juli lediglich eine "Zwischen-Verfügung". Deshalb durfte Kind "nur dringende Geschäfte" ausführen, war ein Stück weit entmachtet. Ob es am Dienstag jedoch schon zu einem Urteil kommt, ist ebenfalls offen.

Verkündung wohl noch in dieser Woche

Nachdem beide Seiten nach Prozessbeginn eine Erklärung abgeben durften, ziehen sich die Richter zur Beratung zurück. Neben der Möglichkeit einer Bekanntgabe der Entscheidung, ist es aber auch möglich, dass es einen separaten Verkündungstermin geben wird. Laut "Bild" soll die Verkündung wohl noch in dieser Woche erfolgen.

Klar ist: Eine Partei wird am Ende nicht das bekommen, was sie möchte. Kind könnte beim Oberlandesgericht in Celle in Berufung gehen. Auch der Verein würde im Falle einer Niederlage sehr wahrscheinlich weitere rechtliche Schritte einleiten. Zudem müssten die 96-Chefs laut 50+1-Regel auch die DFL einschalten. Denn laut der Grundsatzverankerung müssen die Vereins-Bosse "uneingeschränktes Weisungsrecht" bei der Profi-Geschäftsführung haben. Das hätte ein Richter gekippt, sollte der Verein im Streit unterliegen. Es hätte Auswirkungen auf den gesamten deutschen Profifußball.

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