"Knüppel zwischen den Beinen": VfL verliert Spiel und Grote

Der freie Fall des VfL Osnabrück setzt sich unaufhaltsam fort. In Darmstadt erlitten die Lila-Weißen die siebte Niederlage in Folge, was das Team von der Bremer Brücke immer weiter an den Abgrund treibt. Augenscheinlich waren die Niedersachsen nicht die schlechtere Mannschaft, doch das Ergebnis blieb dasselbe wie in den Vorwochen. Marco Grote ist nun das erste Opfer dieser Misere, denn der Coach musste gehen.
"Waren teilweise sogar besser"
Es war der Traumstart, den viele Osnabrücker zu Saisonbeginn nicht für möglich gehalten hätten. Nach dem Abgang von Leistungsträgern wie Marco Alvarez oder dem überraschenden Abschied von Erfolgscoach Daniel Thioune übernahm Marco Grote und verlor keines der ersten sieben Spiele. Dieselbe Anzahl von Niederlagen reihte sich jetzt allerdings aneinander, weswegen der Cheftrainer seinen Hut nehmen musste. "Ich glaube, dass wir unglücklich hier verloren haben", sagte der 48-Jährige noch auf der Pressekonferenz nach der 0:1-Niederlage in Darmstadt, die letztlich das Aus von Grote besiegelte.
Die Entscheidung, sich auf dem Posten des Cheftrainers zu verändern, liegt jedoch schon tiefer. In den letzten zehn Partien hagelte es neun Niederlagen, mit nur einem Sieg hielt sich Osnabrück zuletzt aber stets über Wasser. Das liegt aber auch daran, dass sich die Kellerteams derzeit nicht wesentlich formstärker präsentieren. Grote sah in Darmstadt sogar die positiven Ansätze, die einen Punktgewinn möglicherweise verdient gehabt hätten: "Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, waren teilweise sogar die bessere Mannschaft." Allerdings beging der VfL den einen Fehler zu viel bei einem Konter, dem Rückstand liefen sie anschließend hinterher. Bei sieben Spielen ohne eigenen Treffer in den letzten zehn Partien war das Ende vorprogrammiert.
Schmedes kündigte Analyse an
"In puncto Einstellung, Willen, Leidenschaft und auch nicht im fußballerischen Ansatz etwas vorwerfen können", schwor Grote seine Mannschaft zwar weiterhin ein, doch die sportliche Perspektive scheint die Verantwortlichen nicht mehr überzeugt zu haben. Bereits gegenüber der "NOZ" kündigte Sport-Geschäftsführer Benjamin Schmedes an: "Wir werden uns zurückziehen und das analysieren." Gleichzeitig betonte der Sportchef noch, dass "die Überzeugung, ob wir in der aktuellen Konstellation wieder erfolgreich sein können oder nicht" gefunden werden müsse. Offensichtlich war diese nicht mehr gegeben.
Nun muss der VfL im Abstiegskampf einen neuen Übungsleiter installieren, der die Osnabrücker vor dem Absturz in die 3. Liga retten soll. "Heute war es so, dass eine ganze Menge Knüppel zwischen unseren Beinen landen", fasste Grote zum Abschluss seiner ersten Amtszeit als Profi-Cheftrainer zusammen. Über einen dieser besagten Knüppel stolperte der 48-Jährige letztlich.