Kocaks sportliche Argumente: "Werden keine Transfers mehr tätigen"

Kaum ein anderer Klub stand häufiger im Fokus der Spekulationen, als Hannoer 96 - und doch wird sich in diesem Winter kein neuer Spieler den Niedersachsen anschließen. Cheftrainer Kenan Kocak bestätigte, dass der Verein am Deadline-Day nicht mehr aktiv werden wird. Grund dafür ist nicht die finanzielle, sondern die sportliche Situation.

"Vertrauen in den aktuellen Kader"

Zahlreiche Offensivkräfte auf den Außenbahnen, dem zentralen Mittelfeld oder der Sturmspitze wurden in diesem Winter mit Hannover 96 in Verbindung gebracht. Keiner davon erschien bei den Roten und dabei wird es auch bleiben. "Es ist so, dass wir keine Transfers mehr tätigen werden", erklärte 96-Cheftrainer Kenan Kocak schon am Sonntag, noch bevor der Deadline-Day startete. Für den 40-Jährigen waren sportliche Argumente ausschlaggebend: "Die Spieler, die eventuell auf dem Markt waren und bei mir auf dem Tisch angekommen sind, waren nicht so, dass ich der Meinung bin, dass sie uns sofort in der jetzigen Situation weiterbringen. Deswegen haben wir da Abstand genommen."

Ein teil der Wahrheit ist aber auch, dass zwischen Kocak und Sportdirektor Gerhard Zuber keine Einigkeit herrschte. Klubboss Martin Kind nannte die Beziehung zwischen beiden in diesem Zusammenhang "schwierig", aber "ich kriege das hin. Wir reden gerade sehr intensiv miteinander." Das Resultat ist nun, dass Hannover auf dem Transfermarkt keine Aktien mehr verteilt. Für den Übungsleiter, der "als Trainer immer Wünsche" habe, ist es aber auch eine Bestätigung für sein derzeitiges Team: "Wir haben Vertrauen in den aktuellen Kader und wir werden den Rest der Runde mit diesem Kader zu Ende spielen."

Zwei Langzeitverletzte als "Neuzugänge"

Hätte Kocak andere Namen, die aus wirtschaftlichen Gründen vielleicht nicht möglich waren, lieber auf seinem Schreibtisch gehabt? "Es ist natürlich auch klar, dass wir coronabedingt eine besondere Situation haben", ordnete der Coach die Eventualitäten ein, die es nicht gibt. "Ich bin immer dafür, dass man in einem Verein auch gesund wirtschaftet. Dafür habe ich absolutes Verständnis." Aus diesem sinnvollen Rahmen wollte sich Hannover nicht hinausbewegen, denn die Auswirkungen der Pandemie sind für viele Klubs noch immer nicht vollständig absehbar.

Und ganz erledigt ist das Thema Neuzugänge nicht. Mit Mike Frantz und Franck Evina stehen zwei Langzeitverletzte vor der Rückkehr, die für Kocak "ja auch fast wie Neuzugänge für uns" sind. Eines wollte der 40-Jährige zum Abschluss ganz klar herausstellen: "Ich arbeite gern mit den Jungs und mit der Mannschaft zusammen. Wir werden wie in den letzten Wochen auch versuchen, gemeinsam mit den Jungs für Hannover 96 alles zu geben, alles zu investieren und die maximal besten Ergebnisse für 96 zu erzielen." Ob der Klub in dieser Angelegenheit noch Spieler abgeben wird, ist derzeit noch offen. Vor allem um Innenverteidiger Simon Falette ranken sich die Gerüchte.

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