Kommentar VfR Aalen: Warnschuss zur rechten Zeit

Die englische Woche verlief nicht nach dem Geschmack des VfR Aalen. Zwar holte der VfR, der nun schon seit sechs Spielen auf einen dreifachen Punktgewinn wartet, am 7. Spieltag ein achtbares 1:1 bei Aufstiegsaspirant Greuther Fürth, wo sogar ein dreifacher Punktgewinn möglich gewesen wäre, doch war das folgende Spiel in Aue der bisherige Tiefpunkt der Saison und der Zweitligageschichte der Ostälbler. Durch die 0:1-Niederlage und der Ergebnisse der Konkurrenz rutscht der VfR auf Platz 17 ab – einzig der FSV Frankfurt steht noch schlechter da. Spätestens jetzt bewahrheiten sich die Worte von Trainer Stefan Ruthenbeck vor Saisonbeginn wie schwierig die Saison für den Verein werden wird.

Art und Weise der Niederlage erschreckend

Während der bisherigen zwei Zweitligasaisons belegte der VfR Aalen fast immer Plätze im Mittelfeld der Tabelle mit meist genügend Sicherheitsabstand zur Abstiegszone und schaffte den Klassenerhalt vorzeitig. Doch nun wird es interessant zu beobachten sein, wie Verein, Mannschaft und Fans mit der neuen Drucksituation umgehen, die da heißt Abstiegsplatz. Beim Abstiegsduell in Aue war nicht das Ergebnis im Spiel zweier schwacher Mannschaften das erschreckendste, sondern die Art und Weise wie die Niederlage zu Stande kam, und man muss sich nun auch die Qualitätsfrage des neu zusammengestellten Kaders, der in dieser Saison durchaus schon Potential zeigte was möglich wäre, stellen. Die Mannschaft brachte in Aue nur einen vernünftigen Angriff zustande, ansonsten fehlte der Offensive die Durchschlagskraft. Nur sechs Tore in acht Spielen sind stark verbesserungswürdig. Auch fehlte das Aufbäumen nach dem Rückstand unbedingt etwas Zählbares aus dem Erzgebirge mitzunehmen. Ebenso gab es viele Fehler im Passspiel und der Ballannahme.

Keine Ausreden und kein Verkennen der Realität mehr möglich

Nun gibt es keine Ausreden und keine Verkennung der Realität mehr. Die Tabelle zeigt die bittere Wahrheit. Stefan Ruthenbeck sieht es schon richtig so, wenn er sagt, dass die Mannschaft selber dafür sorgen muss, dass es wieder nach oben geht, denn schließlich hat sich die Mannschaft die prekäre Situation auch selbst zuzuschreiben, durch die verschossenen Elfmeter gegen Sandhausen und Greuther Fürth und auch der roten Karten von Dominick Drexler. Zu allem Überfluss fällt nun auch noch Kapitän Leandro Grech verletzungsbedingt aus. Es gab wahrlich schon bessere Zeiten für Aalen, doch gerade jetzt müssen Mannschaft, Verein und Fans zusammenrücken und gemeinsam dafür sorgen, dass es wieder nach oben geht. Potential steckt in der Mannschaft, keine Frage, und vielleicht war das Spiel in Aue auch ein Warnschuss zur rechten Zeit, denn schließlich geht die Saison noch lange.

 

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