Kwasniok hadert: "Mit Abstand die schlechteste Leistung"

Der SC Paderborn kann es nur spektakulär. Beim 2:2-Remis gegen St. Pauli sicherten sich die Ostwestfalen den vermeintlichen Lucky Punch in letzter Minute, doch dieses Mal hatten auch die Hamburger noch ein Ass im Ärmel. Cheftrainer Lukas Kwasniok war daher gar nicht zufrieden - und sprach von der schlechtesten Leistung der Saison.

Kwasnioks Sprint kam zu früh

Zuerst vollstreckte Etienne Amenyido vor dem Paderborner Kasten (84.), dann schob Sirlord Conteh die Kugel im direkten Gegenzug über die Linie (85.) - allerdings aus knapper Abseitsposition. Wer dachte, dass das schon das fulminante Finale in der Begegnung zwischen Paderborn und St. Pauli war, der irrte. Conteh wurde erneut freigespielt, ließ zwei Gegenspieler stehen und vollendete per Schlenzer (90.+1), der vermeintliche Lucky Punch war geglückt! "Da habe ich mich natürlich auch zu einem Sprint verleiten lassen. Es sollte jedenfalls einer sein", erklärte SCP-Coach Lukas Kwasniok nach Abpfiff der Partie. "Vielleicht habe ich da das falsche Signal an die Mannschaft gesendet."

Denn das Spiel war noch nicht vorbei, die Kiezkicker nickten noch einmal einen Eckball ein (90.+3). Paderborn bleibt dadurch zwar Tabellenführer, aber der Sieg war den Ostwestfalen dieses Mal in letzter Sekunde aus der Hand geglitten. "Zur Abwechslung war das mal wieder ein verrücktes Spiel, an dem wir teilnehmen durften", konnte sich Kwasniok ein Lächeln auf der Pressetribüne nicht verkneifen. Gegenüber "Sky" stellte er zuvor klar: "Das ist ein absolut gerechtes Ergebnis. Dennoch ist es ärgerlich, dass wir noch das 2:2 bekommen. Da hätten wir cleverer verteidigen müssen."

"Mit Abstand die schlechteste Leistung"

Die Art und Weise des eigenen Auftritt war es, was Kwasniok noch mehr ärgerte. "Wir haben in der ersten Halbzeit die Aggressivität und Intensität von St. Pauli überhaupt nicht kontrollieren können. Wir sind kaum in Spielsituationen gekommen, in denen wir uns wohlfühlen", fasste der Übungsleiter zusammen. Die Pausenführung, die beinahe bis zum Schluss hielt, sei daher "absolut glücklich" gewesen. Daraus machte Kwasniok auch in der Kabine kein Geheimnis, wie er verriet: "Bei so einem Spielstand kannst du den Jungs auch mal die Wahrheit ins Gesicht sagen. Das war mit Abstand die schlechteste Leistung, weil wir einfach mutlos agiert haben."

Die Quittung folgte in der furiosen Schlussphase, obwohl der Cheftrainer seinen Spielern ebenso zugestand, dass sie das eigene Tor leidenschaftlich verteidigt haben. Beim Tabellenführer hängt der Haussegen daher trotz aller Kritik nicht schief. "Es klingt extrem negativ, aber für unseren Anspruch, wie wir Fußball spielen, war es einfach nicht die Leistung, die ich mir erhofft habe", verdeutlichte Kwasniok, der einen "relativ kindlichen Auftritt" bemängelte. Abgezockter kann der SCP schon wieder am kommenden Samstag (13 Uhr) gegen den 1. FC Magdeburg sein.

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