Leitl behält sportliche Rivalität im Blick: "Wir müssen abliefern"

Seit acht Spielen wartet Hannover 96 auf einen Sieg. Im Niedersachsen-Derby gegen Eintracht Braunschweig soll nun die Trendwende gelingen. Im Vorfeld der Partie gab es geschmacklose Vorfälle, die auch Cheftrainer Stefan Leitl in aller Deutlichkeit verurteilte. Bei seiner Mannschaft wolle er die Sinne auf die sportliche Rivalität schärfen, um ein "geiles Spiel" aus dem Derby zu machen.

"Alles andere hat im Sport nichts verloren"

Die Haustüren von zwei BTSV-Profis wurden beschmiert, die Spieler bedroht. Das Niedersachsen-Derby warf unter der Woche bereits schmutzige Schatten voraus. "Das, was in Braunschweig passiert ist, bedarf nicht vieler Worte. Da sind Grenzen überschritten worden, mit denen wir uns nicht identifizieren können und auch nicht wollen", legte sich 96-Coach Stefan Leitl zu Beginn der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Duell am Sonntag (13:30 Uhr) fest. "Wir sehen die sportliche Herausforderung und die sportliche Rivalität, die auch definitiv sein muss. Alles andere hat im Sport nichts verloren."

In den Vordergrund des Niedersachsen-Derbys soll das sportliche Geschehen rücken. "Für uns war wichtig, dass wir die Jungs auf ein tolles Fußballspiel vorbereiten", fokussierte sich Leitl entsprechend auf die Aufgaben, die auf dem Rasen vor den Hannoveranern liegen werden. "Wir müssen abliefern, denn das Spiel begeistert und fasziniert eine ganze Region." Die Hoffnung und der Wunsch seien daher da, dass die Spieler "mit großer Freude in dieses Spiel gehen" können - um trotz aller Nebengeräusche ein "geiles Spiel" aus dem Derby zu machen. Udn nach acht Spielen ohne Sieg wäre es für die 96er zweifellos ein Zeichen, wenn die Trendwende im brisanten Lokalduell gelingen würde.

Derby wird zum Krisenduell

Auch die Braunschweiger treten mit der Prämisse an, dass bei den Löwen der Bock umgestoßen werden muss. "Ich erwarte den BTSV auch emotionalisiert und hochmotiviert", rechnete Leitl daher mit einem intensiven Spiel, denn die Gegner rutschten jüngst auf einen direkten Abstiegsplatz ab. "Sie sind sicherlich in einer Situation, die nicht einfach ist, weil sie Punkte brauchen, um dort unten herauszukommen." Angesichts der andauernden Misere ist Hannover jedoch in einer ähnlichen Situation, in der Rückrundentabelle belegt 96 den letzten Platz. Wenngleich das Spiel gegen Rostock (1:1) einen gewissen Aufschwung gab, trat Hannover dort zumindest wieder gefestigter auf.

"Wir wissen, was wir können, was wir brauchen und was gefragt ist. Ich glaube, dass das Spiel keine Normalität zulässt", blickte Leitl noch einmal auf die Rahmenbedingungen des anstehenden Derbys voraus. Und berief sich auf die eigenen Stärken: "Wir sind eine Mannschaft, die sehr intensiv spielt, robust sein kann und die gut in die Zweikämpfe geht. Das ist auch ein absolutes Muss für dieses Spiel." Dazu stehen dem 96-Coach alle Spieler zur Verfügung, denn aufgrund von Verletzungen oder Sperren drohen den Hannoveranern nach aktuellem Stand keine Ausfälle.

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