Lieberknecht leidet vor dem TV beim SVD-Remis

Beim 2:2 gegen Hannover 96 musste der SV Darmstadt am Sonntag auf seinen Cheftrainer Torsten Lieberknecht verzichten. Der 48-Jährige ist wegen einer Corona-Infektion in Isolation - und schaute das Spiel zu Hause vor dem Fernseher.
Doch lieber Netflix?
Nach einer ersten Infektion und anschließender vollständiger Impfung hatte ein Schnelltest am Samstagmorgen ebenfalls ein positives Ergebnis gezeigt. Lieberknecht musste zusammen mit Co-Trainer Ovid Hajou - der ebenfalls positiv getestet worden war - in Quarantäne. Derzeit leide der Trainer an Husten und Schnupfen. Dennoch sei die Hoffnung da, am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen den F.C. Hansa Rostock wieder dabei zu sein.
Das Spiel seines Teams am Wochenende war für den Heilungsprozess aber sicherlich nicht förderlich. Zu sehr nagte das Geschehen auf dem Platz an den Nerven. "Zwischendrin habe ich überlegt, ob ich nicht auf Netflix 'Der Tinder-Schwindler' gucken soll, weil mir das alles zu spannend war", sagte Lieberknecht am Montag in einer virtuellen Medienrunde mit einem Augenzwinkern. Während des Duell gegen die Niedersachsen hatten Lieberknecht und Hajou eine Standleitung, tauschten sich über die Partie aus. Doch bei seinem Assistenten war das Übertragungssignal schneller, so habe der Chef-Trainer schon vor seinem TV-Bild gewusst, wann etwas passiert.
"Richtig guter und wichtiger Punkt"
Es sei obendrein sehr schwierig gewesen, auf Grundlage des TV-Materials einen richtigen Eindruck von der Leistung der Spieler zu erhalten. Deswegen hätten sich Lieberknecht und Hajou auf den Eindruck der Trainer vor Ort gestützt. Am Montag erfolgte die Analyse zwischen Mannschaft und Lieberknecht per Zoom-Konferenz. "Das war ein richtig guter und wichtiger Punkt für uns", sagte er. Vor allem, weil es nach dem 0:5 gegen den Hamburger SV gelungen sei, unter erschwerten Bedingungen zu punkten. Durch ein Eigentor von Hannovers Sebastian Stolze waren die Lilien in Führung gegangen (18.). Cedric Teuchert (35.) und Julian Börner (50.) drehten die Partie zunächst zugunsten der Hausherren. Aaron Seidel besorgte nach 61 Minuten den Endstand.
Damit rutschten die Lilien auf den vierten Rang ab, sind aber punktgleich mit dem HSV, der Dritter ist, und nur einen Zähler hinter Werder Bremen und Tabellenführer FC St. Pauli.