Lieberknecht vor Südwest-Derby: "Ähnlich zu einem Pokalspiel"

Im eigenen Stadion sind Kaiserslautern und Karlsruhe noch ungeschlagen. Jetzt steht das Südwest-Derby an - und zwar beim KSC. Die Roten Teufel wollen naturgemäß die Heimserie des Lokalrivalen knacken. Am Samstag (13 Uhr) will die Mannschaft von Torsten Lieberknecht das prestigeträchtige Duell für einen weiteren ersehnten Auswärtsdreier nutzen.
Lieberknechts Kniffe für Auswärtsspiele
Weder der Betzenberg noch das Wildparkstadion konnten in dieser Saison eingenommen werden. Jetzt treffen die beiden heimstärksten Teams aufeinander, was für den FCK jedoch eine Auswärtsfahrt bedeutet. Angesichts der Diskrepanz zwischen Heim- und Gastspielen war Lautern-Coach Lieberknecht jeder Kniff vor dem Südwest-Derby recht. "Wir werden nach dem Abschlusstraining ein Hotel beziehen, das nicht unweit weg von Karlsruhe ist. Dort versuchen wir, unsere Abläufe vor Ort zu verändern und etwas anders zu machen, als bei den letzten Auswärtsspielen", erklärte der Cheftrainer. Denn: Ein Sieg auf fremden Plätzen steht drei Niederlagen gegenüber.
Angesichts der Heimdominanz ein Unterschied, dem der FCK-Coach auf die Spur gehen will. "Wir versuchen, mal einen neuen Impuls reinzubringen, weil uns das schon wichtig ist. In Paderborn waren wir zum Beispiel sehr früh im Stadion, aber das hat sich dann alles so ein bisschen gezogen", erklärte Lieberknecht, dass er jeden Versuch unternehmen wird, um seiner Mannschaft das richtige Gefühl für ein Auswärtsspiel zu geben. Jetzt wird es natürlich so sein, dass in Karlsruhe noch der Derby-Charakter hinzukommt. "Es ist der Südwest-Rivale", hielt der FCK-Trainer voller Vorfreude fest - und appellierte: "Diese Rivalität muss auf dem Platz ausgefochten und entschieden werden. Die, die unsere Farben auf der Tribüne tragen, sollen uns bestmöglich unterstützen."
"Weißt, dass einer das Ding gewinnen muss"
Ein ausverkauftes Haus ist im Wildpark garantiert. Auf Seiten des FCK werden lediglich Simon Asta (Teilriss des Kreuzbands), Maxwell Gyamfi (Rotsperre) und Kenny Prince Redondo (Fußverletzung) ausfallen. Auch Afeez Aremu war nach grippalem Infekt angeschlagen. Alle verfügbaren Spieler wird Lieberknecht für das Derby anheizen: "Der Charakter wird ähnlich zu einem Pokalspiel sein, wo du weißt, dass einer das Ding gewinnen muss. Und trotzdem gehen wir mit dem Wissen daran, dass man dann auch ein bisschen sachlicher unterwegs ist. Dass es auch nur um drei Punkte oder vielleicht auch nur um einen Punkt geht." Abhängig natürlich vom Spielverlauf, denn in der jüngeren Vergangenheit gab es bereits hitzige Aufeinandertreffen zwischen den Südwest-Rivalen.
Lieberknecht erwartete ein Spiel auf Augenhöhe. "Wenn man dann die Bilanzen zieht, dann ist der KSC seit elf Spielen zuhause ungeschlagen, glaube ich. Wir wollen auswärts endlich mal wieder einen Dreier holen", fasste der FCK-Coach zusammen. Auffälligkeiten in der Aufstellung des Gegners, die von den Lautrern ausgenutzt werden sollen, verriet Lieberknecht nicht. Klar war dem Cheftrainer aber auch, dass Karlsruhe nach einem 3:3 gegen Dresden und einer 0:7-Pleite im Testspiel während der Länderspielpause nicht zurückhaltend agieren wird. "Das wird man mit Sicherheit auch in den Derby-Charakter einfließen lassen", war sich Lieberknecht sicher, dass die Badener einige Dinge geraderücken wollen.