Lilien auf Erfolgskurs: "Lange Fahrt nicht umsonst gemacht"

Dank eines 2:1-Auswärtssieges in Hannover konnt der SV Darmstadt den Vorsprung auf die Nicht-Abstiegsplätze auf vier Zähler ausbauen. Der Komfort ist Balsam für die Darmstädter Seele, die auch beim vermeintlichen Ausgleich in der Schlussphase das Glück des Regelwerks auf ihrer Seite hatte.
"Wir hatten ja eine Regelschulung"
Nach einer langen Durststrecke von sieben Partien ohne Sieg zu Saisonbeginn, konnte der SV Darmstadt drei Erfolge in den letzten fünf Spielen feiern. Einer davon gegen Hannover 96 am Montagabend. "Es ist ein wichtiger Dreier heute, besonders auswärts tut sowas immer gut. Auch für die Fans schön, dass man so eine lange Fahrt nicht umsonst gemacht hat", zeigte sich Lilien-Kapitän Fabian Holland mit dem Ergebnis in Niedersachsen äußerst zufrieden. Denn die Darmstädter hatten den richtigen Matchplan parat: "In Hannovers Hälfte wollten wir uns durchkombinieren und bei den feuchten Bedingungen ist es immer gut, einfach mal zu schießen. Das haben wir vor allem in der ersten Halbzeit gut gemacht."
In der 84. Minute profitierten die Gäste dann entscheidend von einem Hinweis des Videoassistenten - kurz zuvor war das Traumtor von Hannovers Marc Stendera zum Ausgleich gefallen. Gezählt hat der Treffer allerdings nicht, weil der Ball von Schiedsrichter Martin Thomsen abgefälscht wurde. "Ich glaube wir kannten alle die Regel, warum das 2:2 aberkannt wurde, wir hatten ja eine Regelschulung vor der Saison. Aber gesehen habe ich das nicht in dem Moment", erklärte Holland, dass der Unparteiische von den Lilien nicht mehr als "Luft" wahrgenommen wurde. So steht es seit Sommer im Regelwerk.
Grammozis vor großer Herausforderung
"Es war ein schönes Tor, aber zu unserem Glück hat es nicht gezählt", ergänzte auch Tobias Kempe, der sich wiederum seinen eigenen Treffer bejubeln durfte: "Über mein Tor freue ich mich natürlich auch sehr, Dursun legt ihn mir schön ab und dann habe ich ihn volley genommen und es hat gepasst." Am Ende entscheidend, denn damit erzielte der 30-Jährige den letztlichen Siegtreffer. Dabei war die Aufgabe bei den Niedersachsen von vornherein eine Herausforderung für SVD-Trainer Dimitrios Grammozis gewesen: "Wir wussten, dass wir in einem schweren Stadion, gegen einen guten Gegner spielen, der neue Energie aus dem Trainerwechsel geschöpft hat und heute den Bock umstoßen wollten."
Trotz eines frühen Führungstreffers wurden die Sorgen des Fußballlehrers bestätigt. "Wir haben Hannover immer vor Probleme gestellt, leider kassieren wir schnell den Ausgleich. Kompliment an meine Jungs, die dann trotzdem weiter gemacht haben und so gehen wir mit dem 2:1 in die Pause", blickte Grammozis auf den Spielverlauf zurück, in dem sich seine Spieler nicht hängen ließen: "Wir wollten in der zweiten Halbzeit so weiter machen, aber Hannover hat einen Gang hochgeschaltet, da waren wir auch etwas zu passiv. Ich hätte mir da ein bisschen mehr Aggresivität gewünscht." Dass die Darmstädter das glücklichere Ende für sich behielten, schätze Grammozis durchaus fair ein, wenngleich er auch die Niedersachsen verstehen konnte: "Natürlich ist das bitter für Hannover."
Dank des eigenen Erfolgs klettern die Lilien nun aber auf den zehnten Tabellenplatz - die beste Platzierung seit dem 2. Spieltag. Und mit vier Punkten Vorsprung vor der Gefahrenzone.