"Machen uns nicht unentspannt in die Hose": SVD will wieder angreifen

Die Erfolgsserie vom SV Darmstadt 98 wurde in Heidenheim beendet. Torsten Lieberknecht und seine Mannschaft wollten aus dieser Lektion ihre Lehren ziehen, sodass die Lilien schon am Samstag (13 Uhr) bei der Arminia eine Reaktion zeigen können. Der Trainerwechsel auf der Bielefelder Alm soll das Vorhaben nicht beeinflussen.
"Was hat uns bislang stark gemacht hat?"
21 Liga-Spiele in Folge blieb Darmstadt ohne Niederlage. Aber ein spätes Tor von Heidenheims Jan-Niklas Beste beendete die Serie am vergangenen Wochenende. Die Scherben hatte Cheftrainer Torsten Lieberknecht längst zusammen gekehrt. "Eine Niederlage kann manchmal auch ein Gewinn sein. Wir haben die Tage nach Heidenheim genutzt, um uns ein paar Sachen in Erinnerung zu rufen", kündigte der Fußballlehrer in der Spieltags-Pressekonferenz vor dem nächsten Auftritt an. Dieses Mal stellte Lieberknecht die Fragen - und zwar an sich und seine Mannschaft: "Was hat uns bislang stark gemacht hat? Und was wird uns auch weiterhin stark machen?"
Drei Punkte habe der 49-Jährige ausgemacht, die er aus der Niederlage mitnehmen wolle. "Wir wollen uns defensiv im Detail verbessern und ein Muster in den Griff bekommen, dass wir bei den Gegentoren gegen den FCH und auch gegen den HSV erkannt haben", so Lieberknecht. Dazu forderte er mehr Mut am Ball und eine Mentalität, die das Team vom Böllenfalltor wieder zur Höchstleistung antreibt. "Fest steht, dass wir uns durch die Niederlage auf keinen Fall unentspannt in die Hose machen", stellte der Cheftrainer schmunzelnd klar.
Lilien rechnen mit emotionalem Koschinat
Auf der Bielefelder Alm ist der Tabellenführer gegen einen verunsicherten Gegner gefordert. Auf dem Cheftrainer-Posten wechselten die Ostwestfalen gerade erst von Daniel Scherning zu Uwe Koschinat. "Ein Trainerwechsel soll immer auch Emotionalität schaffen. Uwe Koschinat und Arminia Bielefeld werden alles dafür tun, um den Abstiegskampf zu bewältigen. Es wird also am Samstag hochemotional", stellte sich Lieberknecht daher auf die neue Konstellation ein. Wohlwissend, dass er nicht alle Veränderungen des neuen DSC-Coaches vorhersehen kann. Die eigenen Stärken werden im Fokus bleiben: "Jetzt sind wir in der Situation, eine Niederlage mit einem Sieg wegmachen zu wollen."
Auf Tobias Kempe (Innenbandteilabriss), Patric Pfeiffer (Muskelbündelriss) und Oscar Vilhelmsson (Leistenprobleme) muss Lieberknecht verzichten. Auch hinter Mathias Honsak (Adduktorenprobleme) steht noch ein Fragezeichen. Wieder mit dabei sein können hingegen Braydon Manu, Aaron Seydel und Jannik Müller, doch Lieberknecht schloss einen Startelf-Einsatz nahezu aus: "Sie sind verletzungsfrei und haben keine Schmerzen mehr. Trotzdem fehlt den Jungs der nötige Spielrhythmus. Sie können zwar den Kader erweitern. Die Frage ist aber, für wie viele Minuten es bei dem einen oder anderen reichen wird." Im Sinne des bisherigen Teamsgeists scheint nur klar, dass die Lilien unabhängig vom Personal wieder alles in die Waagschale werfen wollen.