Mangelnde Chancenverwertung kostet Heidenheim Punkte
Eine Vielzahl von Chancen und am Ende stand man doch mit leeren Händen da. Im Spiel gegen den KSC beherrschte der 1. FC Heidenheim klar das Geschehen. Vor 12.200 Zuschauern waren die Hausherren von Beginn an hellwach. Obwohl die Gäste durch Rouwen Hennings in Führung gehen konnten, wichen sie nicht von ihrer Linie ab und drückten den KSC weit in die eigene Hälfte. Doch die ganze Überlegenheit sollte sich am Ende nicht mehr auszahlen. Die Gäste feierten mit dem 0:1 ihren sechsten Auswärtssieg der Saison und unterstrichen abermals ihre Ambitionen.
Dominantes Spiel
Gegen 1860 München am vergangenen Montag brauchte der 1. FCH lange Zeit, um sich in das Spiel rein zu finden. Gegen den KSC war das Team von Trainer Frank Schmidt von Beginn an fokussiert und konzentriert. Viel Ballbesitz und einige guten Chancen ergaben sich bereits im ersten Spielabschnitt. Die Karlsruher agierten in einem 4-2-3-1. Beim Ballbesitz des Gegners verschob sich die Taktik mehr in Richtung eines 4-3-3. Die Heidenheimer wussten damit aber umzugehen. Sie blieben ruhig bei eigenem Ballbesitz und warteten auf die sich bietenden Möglichkeiten. Erst nach 20 Minuten fanden die Gäste besser in die Partie. Sie gestalteten die Partie offener und konnten sich ein paar Chancen herausarbeiten. Eine konnte dann auch Hennings verwerten. Einen Abpraller nahm er mit rechts herunter und schloss direkt mit links ab. Ein technischer schön anzusehender Treffer, der Schmidt jedoch nicht gefallen hat. „Da müssen wir einfach konsequenter verteidigen. Es kann nicht sein, dass Hennings den Ball stoppt und dann noch zum Abschluss kommt“, bemängelte Schmidt das Defensivverhalten in dieser Szene. Nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren noch überlegener. Der KSC kam nur noch zu zwei bis drei Entlastungsangriffen. Auf dem Blatt stand noch ein 4-4-2, aber mit Andreas Voglsammer, Adriano Grimaldi, Florian Niederlechner und Marc Schnatterer bot Schmidt fast seine komplette Offensivpower auf. Das zahlte sich in Sachen Ballbesitz und Überlegenheit aus, aber für den Sieg sollte es dennoch nicht reichen
Inkonsequent vor dem Tor
„Die erste Chance haben wir zu fahrlässig vergeben. Wir waren in Überzahl und spielen zu oft quer und der Ball geht dann einfach ins Toraus. Das war eine hundertprozentige Chance und da müssen wir in Führung gehen“, kommentierte Schmidt die erste große Chance des Spiels. Nach einem Ballgewinn wurde schnell umgeschaltet. Schnatterer spielte zu Niederlechner, der im Strafraum noch einmal quer legte zu Grimaldi, der aber den Ball nicht mehr richtig traf und so fast Schnatterer noch einmal in Szene gesetzt hat, der war schließlich zu überrascht und hatte aus spitzem Winkel keine Chance mehr auf einen Torerfolg. Zwei weitere Chancen ergaben sich früh. Einmal verzog Schnatterer deutlich nach Querpass von Grimaldi. Bei der anderen konnte Dirk Orlishausen eine flache Hereingabe noch mit den Fingerspitzen ablenken konnte, sodass der Ball Niederlechner vor dem leeren Tor durch die Beine ging und die Führung nur knapp verpasste.
Erst kein Glück, dann kam noch Pech hinzu
Wer dachte, knapper kann es gar nicht mehr werden, der sah sich getäuscht. Im zweiten Spielabschnitt war man noch dichter an einem Torerfolg dran. Erst köpfte der eingewechselte Voglsammer nur an den Pfosten und nur kurze Zeit später meinte Grimaldi es ihm nach machen zu müssen. Er kam nach einer Flanke ebenfalls zum Kopfball. Der Ball klatschte an die Latte und wurde dann kurz vor der Linie von den Karlsruhern geklärt. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht clever genug und zu fahrlässig, in der zweiten Halbzeit war es dann einfach Pech. Wenn du so viele Chance gegen eine Spitzenmannschaft hast, ist es einfach unglaublich, dass du dann kein Tor machst“, so Schmidt. Abgesehen von der Chancenverwertung und der Anzahl der Tore war Schmidt mit der Leistung seines Teams zufrieden. Das konnte er auch, denn der Aufsteiger war nahezu in allen Belangen dem Aufstiegsaspiranten überlegen. Die nächste Chance auf Punkte bietet sich den Heidenheimer nächsten Sonntag bei der Auswärtspartie gegen den 1. FC Union Berlin.