Müller hat "die Schnauze voll": S04 mit neuem Rückschlag im Keller
Eine Woche nach dem Befreiungsschlag gegen Eintracht Braunschweig (1:0) hat der FC Schalke 04 im Spiel gegen Holstein Kiel (0:1) wieder die Grenzen aufgezeigt bekommen. Die Fans reagierten auf die andauernde Krise mit Schweigen. Eine Situation, bei der auch S04-Keeper Marius Müller nur zustimmen kann, dass er "die Schnauze voll" habe.
"Das ist einfach schlecht"
Herbstmeister Holstein Kiel war in diesem Kalenderjahr noch sieglos. Ex-Schalker Steven Skrzybski wendete das Blatt für die Störche - und zwar im Duell gegen die Königsblauen. "Ich habe auch die Schnauze voll", gestand S04-Keeper Marius Müller nach Spielschluss. S04 kassierte die dritte Niederlage im vierten Spiel, wodurch der Vorsprung auf die Gefahrenzone wieder schrumpfte. Zwei Punkte stehen noch zwischen einem direkten Abstiegsplatz und dem Revierklub. "Es kommt eine harte Rückrunde auf uns zu. Wir müssen versuchen, Lösungen zu finden, die Fehler abstellen und das nächste Mal ein anderes Gesicht zeigen", forderte der Schlussmann später auf der Schalker.
Unmittelbar nach Abpfiff war der 30-Jährige noch direkter gegenüber "Sky". Dort sagte Müller: "Am Ende reicht es nicht, wenn man hier so auftritt. Es war mir zu wenig, das ist einfach schlecht." Die abstiegsbedrohten Gelsenkirchner wurden zwar nicht an die Wand gespielt, doch von den Königsblauen kam andersherum so gut wie gar nichts. Entsprechend reagierte das Publikum, strafte die Mannschaft nach der achten Auswärtsniederlage mit Schweigen. "Nichts" kam von den Fans als Feedback zurück, so Müller. "Das ist erschreckend. Wenn sie jubeln ist das schön, wenn sie uns beleidigen, kann man auch was damit anfangen, aber wenn man kein Feedback bekommt, sollte man sich Gedanken machen."
Torschussverhältnis von 22:5
Cheftrainer Karel Geraerts stößt mit seiner Mannschaft offenbar an Grenzen. "Meine Spieler haben alles versucht, sind viel gerannt", fand der 42-Jährige. Beschönigen wollte der Belgier aber nichts: "Besonders mit dem Ball war das aber keine gute Performance, da hätten wir gegen so ein starkes Team auswärts einfach besser sein müssen." Ein Torschussverhältnis von 22:5 zugunsten der Kieler zeige, dass "wir keinen guten Tag erwischt haben". Angesichts der Tatsache, dass Schalke nominell die beste Elf auf dem Rasen hatte, die viele Anhänger für möglich halten, sieht die Prognose in Gelsenkirchen weiter düster aus.