"Müssen ganz klar analysieren": Aue auch im Pokal ohne Sieg

Aliaksei Shpileuski wartet beim FC Erzgebirge Aue weiterhin auf seinen ersten Sieg. Im Erstrundenduell des DFB-Pokals gab es für die Veilchen eine 1:2-Niederlage in Ingolstadt, weil die Gäste zu spät in die Partie fanden - und anschließend zu viel wollten, wie FCE-Torhüter Martin Männel es beschrieb.
Aue verpasst die Anfangsphase
Sechs Zeigerumdrehungen waren vergangen, als zum ersten Mal der Jubel durchs Ingolstädter Stadion schwappte. Zum Leidwesen der Gäste aus Aue natürlich. "Wir sind sehr passiv gestartet", zeigte sich der FCE-Cheftrainer sehr enttäuscht über das frühzeitige Ausscheiden im Pokal. Der 33-Jährige kündigte bereits an: "Wir müssen die ersten Aktionen mal ganz klar analysieren." Sämtliche Tugenden gingen den Veilchen in der Anfangsphase der Partie abhanden, das Tor fiel nach einem Einwurf. Konkret verdeutliche Shpileuski seine Kritik an dem Gegentreffer: "In der Box warten wir im Raum, statt zu pressen."
Auch Torhüter Martin Männel war nach Abpfiff bedient, wie er im Vereins-Interview deutlich machte. "Wir wussten, dass uns ein Gegner erwartet, der ein bisschen Frust aus der Liga mitgenommen hat", ärgerte sich der Schlussmann. "Wir waren gewarnt, trotzdem haben wir es nicht geschafft, das frühe Gegentor zu verhindern. War gut gespielt, andererseits haben wir gnadenlos aufgezeigt bekommen, was passiert, wenn man einmal nicht aufpasst." Danach kämpfte sich Aue zwar in die Partie, blieb aber lange zu harmlos.
"Abhaken, analysieren"
Dem Cheftrainer fehlten vor allem die Tiefenläufe, statt hinter die Kette des Gegners wurde ihm zu häufig davor gespielt. "Wir haben auf die Viererkette umgestellt, um vorne mehr Personal zu haben, was nicht ganz super funktioniert hat", erklärte Shpileuski, dass ein weiterer taktischer Zug nicht wie gewünscht aufging. Die Kritik des 33-Jährigen blieb deutlich: "Wir haben die Bälle zu schlampig verloren und haben Konter zugelassen. Wir waren nicht mehr griffig und müde zum Ende hin."
Trotz allem kämpfte sich Aue heran, erzielte zwischenzeitlich den 1:1-Ausgleich durch Ben Zolinski. War es dann schlichtweg Übermut, der letztlich ein Weiterkommen kostete? "Wir haben den Ausgleich gemacht und dann wahrscheinlich ein bisschen zu viel gewollt. Wir wollten auf das zweite Tor spielen, leider hat das Pendel in Ingolstädter Richtung ausgeschlagen", so Martin Männel. Am Ende blieb der FCE auch im dritten Pflichtspiel der Saison ohne Sieg, nach zwei torlosen Remis in der Liga war es aber auch erst die erste Niederlage. Shpileuski blieb zuversichtlich. "Abhaken, analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen", war das Motto des Coaches, der seine Mannschaft nun auf das Spiel gegen Schalke am Freitag (18:30 Uhr) vorbereiten wird.