Nach Arabi-Aus: Arminia trennt sich auch von Daniel Scherning

Die Krise bei Arminia Bielefeld hat ihr zweites Opfer: Einen Tag, nachdem die Ostwestfalen die Zusammenarbeit mit Sport-Geschäftsführer Samir Arabi beendet hatten, ist Trainer Daniel Scherning am Dienstagabend mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. Dies sei das Ergebnis einer "intensiven Analyse, die Geschäftsführung und Aufsichtsrat", teilte der DSC mit. Es ist bereits die zweite Trainerentlassung des Bundesliga-Absteigers in dieser Saison. Ein neuer Trainer steht noch nicht fest.

"Leider alternativlos"

Auch wenn Scherning noch am Sonntag vor dem Spiel gegen Eintracht Braunschweig von Präsident Rainer Schütte das Vertrauen ausgesprochen bekommen hatte: überraschend kommt die Trennung nicht. Schließlich hatte es der 39-Jährige nicht geschafft, die Arminia auf Kurs zu bringen. Von den 19 Liga-Partien unter Scherning konnte der DSC nur sechs gewinnen, gleich zehn gingen verloren. Zudem setzte es im DFB-Pokal eine 0:6-Klatsche gegen den VfB Stuttgart. In Braunschweig reichte am Sonntag selbst eine 3:0-Führung nur zu einem Punkt, es war das vierte sieglose Spiel in Folge.

Die Folge: Mit nur 21 Zählern aus 23 Spielen belegt Arminia Bielefeld derzeit den Abstiegs-Relegationsplatz und hat nur einen Punkt Vorsprung auf Schlusslicht Jahn Regensburg. Es droht der Absturz in die 3. Liga. Weil "nichts teurer ist als der Abstieg", wie es Schütte am Sonntag formuliert hatte, haben die Ostwestfalen nach der Trennung von Uli Forte im August nun zum zweiten Mal in dieser Saison die Reißleine gezogen - und Scherning, der im August vom VfL Osnabrück nach Bielefeld gewechselt war, von seinen Aufgaben entbunden.

"Die Entscheidung ist uns nach vertrauensvollen Gesprächen mit Daniel Scherning alles andere als leichtgefallen. Für uns ist sie nach umfangreicher Analyse leider alternativlos", erklären Geschäftsführung und Aufsichtsrat. Der Klassenerhalt sei gefährdet, "weil wir gerade auch in der Rückrunde nicht ausreichend gepunktet haben". Insbesondere die Eindrücke und der Verlauf des Spiels am vergangenen Sonntag in Braunschweig hätten "bedauerlicherweise Anlass gewesen, eine Entscheidung treffen zu müssen". Für alle bei Arminia Bielefeld gelte nun: "Unserem Ziel Klassenerhalt ist alles unterzuordnen." Elf Spiele bleiben, um den direkten Klassenerhalt zu sichern.

Nachfolger steht noch nicht fest

Scherning sagt zum Aus nach 201 Tagen: "Wir haben es nicht geschafft, mit einer besseren Punkteausbeute einen Abstand nach unten zu legen. Dass die Verantwortlichen nun etwas verändern wollen, respektiere ich. Ich danke allen Verantwortlichen bei der Arminia für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ich drücke die Daumen für einen erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt. Die Mannschaft wird das packen." Wer die Nachfolge des gebürtigen Paderborners antreten und damit Trainer Nummer 3 in dieser Saison wird, steht noch nicht fest. Vorerst werden die Co-Trainer Sebastian Hille und Danilo de Souza die Verantwortung für die Mannschaft übernehmen. Ob sie auch am Samstag beim Spiel gegen Tabellenführer Darmstadt 98 auf der Bank sitzen, oder kurzfristig ein neuer Cheftrainer vorgestellt wird, ist noch offen.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"