Nach der Schwartz-Entlassung: Rostock begibt sich auf Trainersuche

Acht Monate nach seiner Anstellung ist Alois Schwartz beim F. C. Hansa Rostock schon wieder Geschichte, am Mittwoch gab der abstiegsbedrohte Zweitligist die Trennung von dem 56-jährigen Fußballlehrer bekannt. Auf einer Pressekonferenz erklärten Klubchef Robert Marien und Sportdirektor Kristian Walter den Zeitpunkt der Freistellung und wie es an der Ostsee nun weitergehen soll. Dabei nahmen die beiden sich auch selbst in die Pflicht. 

Schwartz-Entlassung alternativlos: "Sind im Moment versetzunggefährdet"

Lediglich das Spiel gegen den SC Paderborn trennt den F. C. Hansa Rostock noch von der Winterpause. Von daher kam der Zeitpunkt der Entlassung von Trainer Alois Schwartz im ersten Augenblick ein wenig überraschend, war für den Vorstandsvorsitzenden Robert Marien und Sportdirektor Kristian Walter aber alternativlos, wie sie am Mittwoch auf einer Pressekonferenz erklärten. "Wir spielen hier kein Schach, wo man eine Entscheidung trifft und dann rumtaktiert und tagelang so tut, als wenn es nicht so wäre", sagte Marien und sprach von einem "fairen Umgang miteinander", den man im Verein pflege.

Nach nur noch acht Punkten aus den vergangenen zwölf Spielen und dem Absturz auf den Relegationsrang fiel eben der Entschluss, es mit einem neuen Trainer versuchen zu wollen und Schwartz nach acht Monaten seines Amtes zu entheben. "So eine Tabelle ist auch immer ein Zeugnis und auf diesem Zeugnis sind wir im Moment versetzungsgefährdet", so Marien, der aber auch noch einmal die Verdienste des 56-jährigen Trainers um den F. C. Hansa Rostock hervorheben wollte: "Ohne Alois Schwartz würden wir heute gar nicht mehr über die zweite Liga sprechen."

Neuer Trainer soll bis zum Beginn der Vorbereitung kommen

Überhaupt sei der Trainer bei den schlechten Ergebnissen der letzten Wochen nur "das schwächste Glied" in der Kette, meinte Walter und nahm letztlich den gesamten Verein in die Pflicht: "Wir alle müssen überlegen, welchen Anteil haben wir an dem Negativtrend und was kann ich in der Folge besser machen. Nur daran wird sich wahre Stärke zeigen in der Zukunft." Die nahe Zukunft an der Ostsee wird zunächst Nachwuchsleiter Uwe Speidel als Interimstrainer gestalten. Unterstützung erhält er dabei von Uwe Ehlers und Nico Masetzky. Mit ihnen will er gegen Paderborn "die 20 Punkte voll machen, um so eine gute Ausgangsbasis zu schaffen für den Trainer, der im Januar kommt", so Speidel.

Dass Speidel lediglich für ein Spiel auf der Bank Platz nehmen solle, sei dabei beschlossene Sache, stellte Walter klar und nannte sogleich ein paar Auswahlkriterien bei der Suche nach einem Nachfolger: "Wir wollen eine Trainingsarbeit haben und einen Fußball sehen, der ähnlich wie die Küste rau und aktiv ist." Der neue Mann solle zudem bodenständig und fleißig sein und sich voll mit der Aufgabe identifizieren, während es "kein Ausschlusskriterium" sei, sollte er noch nicht über Zweitliga-Erfahrung verfügen. Zuletzt war schon der Name des ehemaligen Augsburg-Trainers Enrico Maaßen mit der Kogge in Verbindung gebracht worden, der 39-Jährige soll in den Überlegungen aber keine Rolle spielen und der tatsächliche neue Coach bis zum Beginn der Vorbereitung am 2. Januar gefunden sein.

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