Nach Derby-Niederlage: "Scheißlaune" bei der Arminia
Trotz perfektem Start und einer frühen Führung im Westfalen-Derby musste der DSC Arminia Bielefeld am Sonntagnachmittag am Ende eine schmerzhafte 1:2-Niederlage gegen den SC Preußen Münster hinnehmen und droht nun sogar noch seinen besten Torjäger auf unbestimmte Zeit zu verlieren. Den Verantwortlichen fiel es im Nachhinein schwer, die Pleite zu akzeptieren.
Zum Geburtstag erst ein Tor und dann ein Krankenhausbesuch
Es ist wohl Joel Grodowski, dessen Sonntag exemplarisch für das Stimmungsbild von Arminia Bielefeld nach dem abgelaufenen 14. Spieltag herangezogen werden kann. Schließlich traf der nun 28-jährige Stürmer der Arminen ausgerechnet an seinem Ehrentrag auf seinen ehemaligen Arbeitgeber und hatte gleich nach wenigen Minuten durch ein Elfmetertor Grund zum Jubeln (8.), nur um am Ende des Tages mit leeren Händen im Krankenhaus anstatt in kleiner Runde daheim am feierlich gedeckten Geburstagstisch zu enden.
"Wenn man morgens aufwacht, Geburtstag hat, ein Derby ansteht und man das 1:0 erzielt, denkt man, dass es ein guter Tag werden kann. Nach dem 1:1 ging es dann aber in die andere Richtung. Erst pralle ich mit dem Kopf gegen die Bande, dann falle ich auf die Schulter und muss zur Halbzeit ausgewechselt werden. Am Ende verlieren wir dann unglücklicherweise das Spiel", fasste Grodowski nach dem Spiel zusammen. Die Heimpleite gegen den Rivalen aus Münster - die erste dieser Art im eigenen Stadion nach fast 32 Jahren - dürfte sich dabei auch für manch DSC-Fan wie ein harter Kopftreffer angefühlt haben.
Bielefeld lädt Münster zum Sieg ein
Besonders bitter machte diese Niederlage aber in erster Linie ihr Zustandekommen. Beim Ausgleichstreffer durch Oliver Batista Meier (32.) leistete Marius Wörl mit einem katastrophalen Rückpass quasi die Vorarbeit und beim 1:2 drückte mit Leon Schneider gar ein Armine höchstselbst den Ball über die Linie (89.). "Das müssen wir uns ankreiden lassen. Wir sehen jede Woche, dass Fehler sofort bestraft werden", meinte Trainer Mitch Kniat hinterher, entschuldigte sein Team aber auch damit, dass man "nach wie vor der Neuling in einer neuen Liga" sei.
Für die kommende Woche und das Auswärtsspiel beim VfL Bochum gelte nun - da waren sich Spieler und Trainer nach Schlusspfiff einig - sich die sprichwörtliche Krone zu richten und nach vorne zu schauen. "Die Niederlage müssen wir akzeptieren, auch wenn es wirklich sehr schwerfällt", so Kniat. Ob in Bochum aber Topstürmer Grodowski (sieben Saisontore) wird helfen können, ist nun fraglich. "Er hat gesagt, etwas hat geknackt. Wir müssen schauen, wie es weitergeht", wusste Kniat zu berichten. Eine Diagnose steht noch aus.
Grodowski aber, der nach dem Derby alles andere als gut drauf war ("Alle haben heute Scheißlaune. Und ich gleich doppelt") von einer, zeigte sich bezüglich seiner Verletzung und der zu befürchtenden Ausfallzeit aber immerhin noch ein wenig optimistischer: "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich immer positiv bin. Ich hoffe, dass viele Daumen gedrückt sind, damit es nicht allzu lange dauert."