Neunte Pleite für Magdeburg: "Ergebnis steht und wir gucken blöd"

Der 1. FC Magdeburg steckt weiter am Tabellenende fest. Die 0:1-Niederlage gegen den SC Paderborn 07 stimmte Interimscoach Petrik Sander trotzdem optimistisch, denn in der ersten Halbzeit bot man dem Tabellenführer durchaus paroli. Eine fragwürdige Elfmeterentscheidung trübte die Stimmung, aber das Vertrauen in die Spieler blieb - vorerst.

"Wichtig ist, dass man Vertrauen gibt"

Im Heimspiel gegen den Spitzenreiter kassierte der FCM die neunte Niederlage in dieser Saison. Unnötig, wie Petrick Sander fand. "Ich weiß nicht, ob man eine bessere erste Halbzeit spielen kann", erklärte der 64-Jährige nach Spielschluss mit leichtem Kopfschütteln. Magdeburg spielte eine gute Hälfte, blieb aber am Tabellenende hängen. Weil die Sander-Elf schon in der 9. Spielminute ein Gegentor fing, das die Elbestädter trotz bester Möglichkeiten nicht mehr ausgleichen konnten. "Der Schlüssel für das Spiel war heute die erste Halbzeit", so Sander. Genutzt hat der FCM ihn nicht.

Die Tore fehlen Magdeburg, gerade einmal neun Treffer gehen auf das Konto des Schlusslichts. "Daran kranken wir", ärgerte sich Sander, dass seine Mannschaft vor dem gegnerischen Kasten nicht die Kaltschnäuzigkeit hatte, die es für den Turnaround bräuchte. An einzelnen Spielern wollte es der 64-Jährige nicht festmachen. "Wir haben Spieler X, Spieler Y und keine Ahnung wen da. Mit denen müssen wir arbeiten und mit denen müssen wir versuchen, das hinzubekommen. Ich könnte mich auch hinstellen uns sagen, wir brauchen zwei neue Stürmer", führte Sander aus. "Aber das ist nicht das Ansinnen. Wichtig ist, dass man Vertrauen gibt."

"Weiß nicht, welche Notwendigkeit besteht"

Sanders Vorschuss sei jedoch endlich. "Man muss einfach einschätzen, ob der Mehrwert für die Mannschaft da ist oder nicht. Und wenn er nicht da ist, dann muss man eine andere Personalie ausprobieren. In diesem Prozess befinden wir uns gerade", begründete der FCM-Coach seine Entscheidungen in der Offensive, die den Motor aber bislang noch nicht angekurbelt haben. In vier Spielen unter seiner Regie sah Sander nur zwei Tore - Außenstürmer Rayan Ghrieb war erfolgreich, sowie Mittelstürmer Maximilian Breunig. Letzterer vom Elfmeterpunkt. Ein Thema, das auch nach der Paderborn-Partie für Unmut sorgte.

"Da ist so eine Elfmetersituation, die wild ist. Die richtig, also wirklich richtig wild ist", verwies Sander auf die 26. Spielminute, in der Schiedsrichter Prigan einen Strafstoß für den FCM auf Hinweis des Videoassistenten zurücknahm. "Da gibt es unterschiedlichste Auffassungen, wer, wann, wie, ob Stützhand oder nicht oder Hand noch in der Luft. Wenn der Schiedsrichter aber drei Meter entfernt steht, das sieht und einen Elfmeter pfeift, dann weiß ich nicht, welche Notwendigkeit für den VAR darin besteht, weil die Aufgabe ja ist, eine krasse Fehlentscheidung zu korrigieren." Schlussendlich wollte Sander dem Unparteiischen zwar nicht die Schuld für die Niederlage geben, doch mit der Spielleitung war der erfahrene Coach auch nicht zufrieden. So, wie mit der erneuten Niederlage. "Das Ergebnis steht und wir stehen ein bisschen bedröppelt da und gucken blöd", so Sander.

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