Niederlage gegen Fürth: Heidenheim seit sechs Spielen sieglos
Viel hat man sich auf Seiten der Heidenheimer für die Partie gegen die SpVgg Greuther Fürth vorgenommen, doch vieles blieb auf der Strecke. Vor 12.000 Zuschauern konnte sich das Kleeblatt mit 0:2 (0:1) gegen das Team von Frank Schmidt durchsetzen. Matchwinner war Robert Zulj, der mit seinen beiden Toren den Aufwind der Fürther weiter aufrecht erhielt und zeitgleich die Heidenheimer weiter in ihrer Form- und Ergebniskrise hielt. Diese warten im neuen Jahr weiterhin auf den ersten Heimsieg und seit sechs Partien auf einen Sieg.
Kein Abschluss aufs Tor für den FCH
Die Spielvereinigung hatte von Anpfiff an das Zepter in der Hand und das Selbstbewusstsein war riesig und das merkte man jedem Spieler an. Bereits in der siebten Spielminute musste Kevin Müller zum ersten Mal eingreifen, als Niko Gießelmann einen Freistoß gefährlich in Richtung des langen Pfostens geschossen hatte. Müller konnte den Versuch mit seinen Fingerspitzen aus dem Kreuzeck fischen. Die Kleeblätter waren weitaus das aktivere Team und belohnten sich nach knapp 20 Minuten. Ein langer Ball überspielte die komplette FCH-Defensive. Auf links war Veton Berisha schneller als Robert Strauß und hatte noch den Blick für den mitgelaufenen Zulj. Dieser hatte im gegnerischen Strafraum zu viel Platz und konnte die flache Hereingabe direkt im langen Eck unterbringen (21.). Dieses Tor sorgte bei den Gästen für noch mehr Sicherheit. Beinahe hätte Zulj noch im ersten Spielabschnitt nachgelegt, aber sein Freistoß aus 18 Metern wurde leicht abgefälscht und ging so nur wenige Zentimeter am Tor vorbei (29.). Danach schien es so, dass Fürth einen Gang zurückschaltete, ohne jedoch die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Heidenheim hatte offensiv überhaupt keine Idee, um die kompaktagierende Gästedefensive in Verlegenheit zu bringen. Ging dann doch mal ein Ball in den Strafraum, dann war dieser zu ungenau gespielt. Zuerst verpasste Tim Kleindienst zentral vor dem Tor eine Hereingabe von Marc Schnatterer und kurz vor dem Pausenpfiff verpassten sowohl Kleindienst, als auch John Verhoek einen Freistoß von Schnatterer am langen Pfosten nur um Haaresbreite.
Heidenheim wird stärker – Fürth macht das Tor
Im zweiten Spielabschnitt veränderte Schmidt seine Aufstellung und brachte den jungen Kevin Lankford für Strauß in die Partie. „In der zweiten Halbzeit haben wir mal wieder ein anderes Gesicht gezeigt. Die ersten 20 Minuten gehören uns, wir haben viel Druck gemacht, haben uns festsetzen können und haben drei bis vier richtig gute Möglichkeiten gehabt“, so Schmidt. In der Tat zeigte sich seine Mannschaft nun deutlich verbessert. Schnatterer probierte es direkt einmal aus der Distanz, aber der bis dato wenig geprüfte Balasz Megyeri entschärft den strammen Schuss Schnatterers sehenswert (51.). Besonders Schnatterer entwickelte sich in dieser Phase zum Aktivposten. Über rechts kam er aus spitzem Winkel zum Abschluss, aber auch hier war wieder Megyeri zur Stelle und konnte den Ball mit seinen Fingerspitzen zum Eckball abwehren. Dahinter wäre auch Kleindienst bereitgestanden, um den Ball über die Linie zu drücken (62.). Der anschließende Eckball fand wieder Schnatterer im Strafraum, der mit seinem Dropkick dieses Mal ein wenig zu hoch zielte und über den Querbalken schoss. Was eigentlich mit Fürth los? Diese zeigten sich im Stile einer Spitzenmannschaft und bauten einen Angriff tief aus der eigenen Hälfte heraus auf. Über die rechte Angriffsseite kombinierten sie sich bis ins Angriffsdrittel. Khaled Narey hatte rechts den Blick für Zulj, der die löchrige FCH-Defensive in dieser Situation gekonnt ausgenutzt hatte und im zentral im Strafraum von Narey bedient wurde. Seine Direktabnahme war für Müller aus kürzester Distanz nicht zu halten (67.). „Mit der ersten Chance des Gegners fressen wir das 0:2“, so Schmidt nach dem Spiel. Der FCH gab sich nicht geschlagen und versuchte das Spiel doch noch einmal in eine andere Richtung zu lenken, aber gegen ein sehr stabiles Fürther Team wurde das am heutigen Tag zu einer Mammutaufgabe. In der Schlussphase war es wieder Schnatterer, der es jetzt mit einem Freistoß probierte. Doch auch aus diesem Duell ging Megyeri als Sieger hervor. Er tauchte ab und lenkte den Ball um den Pfosten (78.). Selbst in der Schlussminute konnten die Hausherren noch eine Chance für sich verzeichnen, aber auch dem eingewechselten Denis Thomalla war kein Tor vergönnt. Für die Heidenheimer war es kein guter Start in die englische Woche, die mit den kommenden Aufgaben in Dresden und daheim gegen Bochum auch nicht einfacher werden. Das Kleeblatt darf sich im Heimspiel gegen Braunschweig und anschließend in Kaiserslautern messen und die derzeit gute Verfassung in der sie sich befinden untermauern.