Osnabrück braucht jetzt ein Wunder: "Da geht noch etwas"

Der VfL Osnabrück hat das Hinspiel der Zweitliga-Relegation in den Sand gesetzt. Beim FC Ingolstadt kassierten die Lila-Weißen eine 0:3-Niederlage. Wird die Bremer Brücke jetzt zum Ort eines Fußball-Wunders? Darauf müssen Verein und Fans jetzt jedenfalls hoffen. Noch nie waren die Vorzeichen in der Relegation deutlicher gewesen.
"War sehr ernüchternd"
In der Saison 2013/14 erreichte Arminia Bielefeld in Darmstadt einen 3:1-Sieg, was bis zum gestrigen Auftritt der Ingolstädter der höchste Hinspiel-Sieg einem Zweitliga-Relegationsduell war. Ausgerechnet dieses Ergebnis wurde von den Lilien im Rückspiel noch gedreht. Ein gutes Zeichen für Osnabrück? Die Lila-Weißen zeigten am Donnerstagabend einen Klassenunterschied, weil der Drittligist deutlich überlegen war. "Unser Auftritt war sehr ernüchternd", drückte sich der VfL-Coach diplomatisch aus.
Dass der Gegner "hochüberlegen" war und "hochverdient gewonnen" hatte, daran ließ Feldhoff dennoch keine Zweifel: "Wir müssen uns dringend etwas einfallen lassen, wenn wir am Sonntag noch eine Chance haben wollen." Denn nach drei Treffern der Ingolstädter im Hinspiel muss Osnabrück mindestens soviele Tore im Rückspiel schießen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Bei weiteren Treffern der Schanzer muss der VfL sogar mit einer Differenz von vier Toren gewinnen - das bedeutet dann wiederum Minimum fünf Toren der Osnabrücker. Die Vorzeichen sind eindeutig.
Neue Heimstärke mit den Fans
"Wer denkt, dass es jetzt vorbei ist, der täuscht sich gewaltig", mahnte VfL-Mittelfeldspieler Ulrich Taffertshofer unmittelbar nach dem Spiel an, dass die Zuschauer den Klub nicht aufgeben sollten. Obgleich der 29-Jährige einräumte, dass man mit der Art und Weise des Auftritts "nicht verdient, mehr mitzunehmen", will Taffertshofer im Rückspiel ein anderes Gesicht zeigen. "Wir brauchen ein frühes Tor, dann brennt die Hütte und dann wird es wieder spannend", prophezeite er - mit 2.000 Fans an der Bremer Brücke im Rücken. "Da geht noch etwas", so der Mittelfeldspieler am Mikrofon vom "ZDF".
In erster Linie muss Osnabrück allerdings auch die Schwächen abstellen. Taffertshofer sprach von "zu vielen Fehlern", vermisste Giftigkeit und Durchschlagskraft. "Wir waren null gefährlich", erklärte der 29-Jährige, dem unabhängig von den Aussagen auch sein Trainer beipflichtete. Feldhoff gestand ein: "Ich weiß nicht, ob überhaupt ein gefährlicher Schuss auf das Tor ging. Alles das, was wir uns fest vorgenommen hatten, war nicht da." Am Sonntag (13:30 Uhr) steigt das Finale, dann muss Osnabrück liefern. Bis zum 3:2-Sieg gegen den Hamburger SV am 33. Spieltag, der den VfL überhaupt erst in die Relegation hob, waren die Lila-Weißen an der Bremer Brücke jedoch zwölf Mal infolge ohne Sieg geblieben. Mit den Fans soll jetzt die Heimstärke zurückkehren.