Osnabrück folgt Elversberg in die 2. Liga - Wiesbaden in der Relegation
Der VfL Osnabrück steht nach der SV Elversberg durch einen Last-Minute-Sieg gegen die U23 des BVB mit zwei Treffern in der Nachspielzeit als zweiter direkter Aufsteiger in die 2. Liga fest. Damit kehren die Lila-Weißen nur zwei Jahre nach dem Abstieg ins Bundesliga-Unterhaus zurück und steigen insgesamt bereits zum siebten Mal in die 2. Bundesliga auf. In der Relegation gegen den 16. der 2. Liga steht der SV Wehen Wiesbaden.
Vom Abstiegs- zum Aufstiegskandidaten
Nein, dass der VfL in dieser Saison etwas mit dem Aufstieg zu tun haben würde, das hatte sich lange überhaupt nicht angedeutet. Nach dem 15. Spieltag standen gerade mal 16 Punkte auf dem Konto der Lila-Weißen, die damit einen enttäuschenden 15. Tabellenplatz belegten - bei 13 Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Statt von der Rückkehr in die 2. Liga zu träumen, gingen die Blicke nach unten, der Abstiegskampf wurde ausgerufen. Doch was danach folgte, dürften nicht mal die kühnsten Optimisten erwartet haben. Satte sieben (!) Siege in Folge reihten die Niedersachsen zwischen Anfang November und Mitte Februar aneinander, selbst die lange Winterpause warf den VfL nicht aus der Bahn. Gegen Bayreuth gab es Ende Februar dann zwar einen Rückschlag, doch danach folgten wieder drei Siege.
Unter dem Strich holten die Osnabrücker also 30 Punkte aus elf Spielen und entwickelten sich damit binnen kürzester Zeit von einem Abstiegs- zu einem Aufstiegskandidaten. Als die Niedersachen danach nur eine von fünf Partien gewinnen konnten, schien der Aufstiegszug schon abgefahren zu sein, doch ein Sieg gegen Spitzenreiter Elversberg brachte den Erfolg Mitte April zurück. Seitdem erlaubte sich der VfL keine Niederlage mehr, gab nur einmal (beim 2:2 gegen Meppen) überhaupt noch Punkte ab und sicherte sich nun mit sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen den verdienten Aufstieg. Mit 42 Punkten in 19 Partien sind die Lila-Weißen das beste Team der Rückrunde.
Zweitliga-Aufstieg Nummer 7
Symbolisch für den Aufschwung steht Erik Engelhardt, der erst am 13. Spieltag seinen ersten Treffer erzielte, dann aber richtig durchstartete und nun bei elf Toren und acht Vorlagen steht. Einen noch größeren Anteil am Aufstieg hat ohne Frage Ba-Muaka Simakala. An satten 28 Treffern war der Linksaußen beteiligt. Aber auch Robert Tesche als Denker und Lenker im zentralen Mittelfeld kommt eine besondere Rolle an der Zweitliga-Rückkehr zu. Vater des Erfolgs ist Trainer Tobias Schweinsteiger, der im August von Daniel Scherning (Arminia Bielefeld) übernommen und den VfL nach kurzen Startschwierigkeiten auf Kurs gebracht hat. Seine Bilanz von ziemlich genau zwei Punkten im Schnitt kann sich mehr als sehen lassen.
Für den VfL ist es nach 1985, 2000, 2003, 2007, 2010 und 2019 bereits der siebte Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nach dem letzten Aufstieg, bei dem sich Osnabrück zudem den Meisterpokal sichern konnte, hielt sich der VfL anschließend zwei Jahre im Bundesliga-Unterhaus. Auch davor dauerte der Aufenthalt der Lila-Weißen in der 2. Liga meist nur ein oder zwei Jahre an. Die bisher längste Zeit war der VfL zwischen 1985 und 1993 zweitklassig. Daran wollen die Spieler von der Bremer Brücke nun wieder anknüpfen.